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Das „dritte Rom“ als Herrscher der Ostslawen

Nürnberg (buc) – „Jetzt wird es abenteuerlich.“ – „Sind Sie mal ruhig.“ Die Veranstaltung ist schon eine Stunde alt, als die Emotionen hochgehen. Zuvor hat Diether Götz, Slawist und Vorstand des Partnerschaftsvereins Nürnberg-Charkiw, im Caritas-Pirckheimer-Haus (CPH)betont sachlich über den Ukrainekrieg und das russische Vorgehen im Nachbarland referiert, historische Hintergründe dargelegt, militärische Gegebenheiten erläutert sowie zudem die Rolle der russisch-orthodoxen Kirche in dem Konflikt beleuchtet.
Sachlich zwar, doch nicht ohne Wertung. Götz, der viele Jahre lang in Würzburg lehrte, beklagt die „unvorstellbar grausame Kriegführung“ der Russen. Allein in Charkiw seien in den vergangenen zwei Monaten rund 2500 Häuser und Wohnungen unbewohnbar gemacht worden. Die russische Armee habe 69 Schulen bombardiert, 53 Kindergärten, 15 Krankenhäuser, zählt der Ukraine-Experte auf. Selbst ein Heim für blinde Kinder sei Ziel der Angriffe geworden.
„Warum tut Putin das?“
Götz fragt: „Warum tut Putin das?“ Nachdem ein schneller Militärerfolg ausgeblieben sei, setze man nun auf eine gezielt grausame Kriegführung, auf die Zerstörung der Infrastruktur in der Ukraine, um den Widerstandswillen der Bevölkerung zu brechen. Die Bilder aus Charkiw oder aber aus Mariupol am Asowschen Meer, einer Stadt von der Größe Nürnbergs, die inzwischen fast restlos zerstört ist, und vom dortigen riesigen Stahlwerk, der letzten Bastion der Verteidiger, wo sich Soldaten und Zivilisten noch immer in den Kellern verschanzt halten, scheinen die Einschätzung des Fachmanns zu bestätigen.  …


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Ausgabe ­20/2022