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Friedensgruß soll überall Wirklichkeit werden

Vatikanstadt / Bonn / Bamberg (epd / KNA / eob) – Der Krieg in der Ukraine, aber auch Aufrufe zu Hoffnung und Zuversicht standen in diesem Jahr im Mittelpunkt der kirchlichen Osterbotschaften. Erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie erteilte Papst Franziskus am Ostersonntag wieder vor Zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom den Segen „Urbi et Orbi“ (Der Stadt und dem Erdkreis). Der Papst rief zum Frieden in der Ukraine auf und forderte auch für andere Länder wie Libyen das Niederlegen der Waffen sowie Gerechtigkeit.
Bei der Ostermesse in Rom sagte Papst Franziskus, er trage die vielen ukrainischen Toten, die Millionen Flüchtlinge, die auseinandergerissenen Familien und die alleine gelassenen alten Menschen in seinem Herzen. „Unsere Gesichter haben an diesem Osterfest in Kriegszeiten  einen ungläubigen Ausdruck“, sagte Franziskus. „Wir haben zu viel Blutvergießen, zu viel Gewalt gesehen.“
Limburg
In Deutschland bestärkte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, im Limburger Dom die Hoffnung auf positive Veränderung. „Nur hoffend können wir unser Leben gut führen.“ Bätzing betonte, die Welt sei wahrhaftig kein Paradies. „Unsere Welt ist nicht nur schön und gut. Und wir sind nicht unschuldig daran“, sagte er mit Blick unter anderem auf Kriege und den Klimawandel. Doch die Hoffnung sollten die Menschen nicht aufgeben.
Bamberg
Erzbischof Ludwig Schick rief zu Ostern die Christen auf, Friedensstifter und Friedensbringer zu sein. „Zur DNA der Christen gehört der Frieden“, sagte er in seiner Predigt im Bamberger Dom. „Der schreckliche, mörderische und zerstörerische Krieg in der Ukraine lässt uns bitten, dass der Friedensgruß des auferstandenen Christus überall Wirklichkeit wird. Diese Hoffnung dürfen wir für Ostern 2022 haben.“
„Der Frieden müsse herbeigebetet und herbeigesehnt werden“, so Schick. Auch gehörten dazu die Unterstützung der Selbstverteidigung der Ukraine, die Akzeptanz der Sanktionen gegen Russland sowie die Bereitschaft jedes Einzelnen, dafür Einschränkungen bei der Versorgung mit Lebensmitteln und Gebrauchsgütern sowie steigende Energiepreise zu akzeptieren.
Die Religion sei der größte Stabilitätsfaktor für den Frieden, betonte Schick. Wo sich Neid, Habgier, Rache, Machtgelüste, Nationalismus und Populismus in den Herzen breit machten, beginne bereits der Krieg in den Köpfen. „Jeder Krieg beginnt, bevor der erste Schuss fällt. Friedensbemühungen sind meist zu spät, wenn die Truppen aufmarschieren.“ Zur Bewahrung des Friedens gehöre vor allem globale Gerechtigkeit: „Das Zuviel hier verursacht ein Zuwenig woanders. Durch Ungleichheit wächst Unfriede, der zu Gewalt und Waffengebrauch umschlagen kann“, mahnte Schick.
Erzbischof Schick appellierte eindringlich auch an die russisch-orthodoxe Kirche, mit der Verkündung von Christi Friedensgruß dazu beizutragen, dass die russische Aggression gegen die Glaubensgeschwister in der Ukraine beendet wird. „Frieden ermöglicht Leben, Krieg vernichtet Leben“, so der Bamberger Oberhirte.   …

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe ­17/2022