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Entdecken wir die Kraft des Wetters!

Von Wetter-Geschichten der Bibel und spirituellen Erlebnissen in der Natur

Hamburg – ind wir nicht alle schnell genervt, wenn’s mal wieder regnet? Der Journalist und Naturliebhaber Christian Sauer wirbt für einen freundlicheren, aufmerksameren Blick aufs Wetter – auf seine zauberhafte Vielfalt und seine zerstörerische Wucht. Im Interview spricht er über spirituelle Erlebnisse in der Natur, die Wetter-Geschichten aus der Bibel und die Frage, was wir daraus für den Umgang mit der Umwelt lernen können.

Sintflut, Wolkensäule, Blitz und Donner – was können wir aus den alten Wetter-Geschichten der Bibel für unser Wetter-Erleben heute lernen?
Sauer: Um etwas lernen zu können, müssen wir zunächst unseren Blick wieder öffnen. Die Menschen haben ja noch nie so abgeschirmt vom Wetter gelebt wie heute. Für uns sind nicht nur Dach und Heizung selbstverständlich, sondern sogar eine Klimaanlage im Auto und im Zug. Wir in den reichen Ländern sind wohl die erste Generation, die das Wetter fast komplett ignorieren kann.
Dieser Gewinn bringt aber einen großen Verlust mit sich: Wir nehmen das Wetter kaum noch wahr. Die Menschen der Bibel hatten ein unmittelbares Verhältnis zum Wetter, es ging ihnen auf und unter die Haut, und oft ging es um Leben und Tod. Ihr Erleben kann uns lehren, wieder genauer hinzusehen und hinzuspüren.

Verstehen Sie ein Ereignis wie die Hochwasser-Katastrophe vom vergangenen Juli als Weckruf?
Sauer: Das Leid der Hochwasser-Opfer steht zunächst einmal für sich und verdient unser Mitgefühl. Nach der Trauer muss aber auch ein Nachdenken einsetzen: Stimmt vielleicht etwas nicht mit unserer Wetter-Wahrnehmung? Blenden wir etwas aus? Meine Antwort ist: Ja, wir blenden die enorme, auch zerstörerische Kraft des Wetters aus – genau wie die Vielfalt und Schönheit von Wetterphänomenen. Wir sollten mehr und genauer wahrnehmen. Das würde uns zum Beispiel dazu bringen, beim Hochwasserschutz noch vorsichtiger zu werden und dem Wasser möglichst seine natürlichen Räume und Wege zu lassen. Denn zu glauben, dass Starkregen in jeder Landschaft zu jeder Zeit kanalisierbar und kontrollierbar ist, erweist sich zunehmend als Illusion.   …

Das ausführliche Interview lesen Sie in der Ausgabe 04/2022

 

Autor: Andreas Lesch