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Was vom Erfinder des Krankenhauses übrig blieb

Vor 450 Jahren erkannte der Papst einen Pflegeorden an

Regensburg – Am Neujahrstag hätte die katholische Kirche eine beispiellose Erfolgsgeschichte feiern können – aber von dem Jubiläum wird auch nach Abklingen des Silvesterkaters wohl kaum einer Notiz genommen haben. Dabei hätte sich das gerade in Pandemiezeiten gelohnt: Am 1. Januar vor 450 Jahren erhielten die Barmherzigen Brüder ihre erste päpstliche Approbation als Orden. Pius V. erkannte damit 1572 die Berufung, geistig und körperlich Kranke zu pflegen, in ihrer religiösen Dimension an. Der Grundstein zu einer planmäßigen Ausdehnung war gelegt. Der Ordensgründer Johannes von Gott (1495-1550) war da schon 22 Jahre tot.
Johannes von Gott – das klingt nach einer frommen Seele. Tatsächlich deutet sein Namenszusatz weniger auf eine spirituelle Gesinnung hin als auf eine unklare Herkunft. Findelkinder wurden damit gekennzeichnet. Über seine Familie in Portugal ist wenig bekannt, eine jüdische Abstammung wird diskutiert.
Jedenfalls reißt Joao 1503, im Alter von acht Jahren, von zu Hause aus. Er geht über die Grenze und landet in einer spanischen Pflegefamilie. Später schlägt sich der Abenteurer als Hirtenbub, Söldner, Hilfsarbeiter und Hausierer durch. Bis er sich in Granada als Buchhändler niederlässt.
Die Begegnung mit einem berühmten Bußprediger versetzt ihn 1539 in seelischen Aufruhr. Seine Mitbewohner liefern ihn daraufhin ins Irrenhaus ein, wo er monatelang festgehalten wird und die damals übliche Behandlung Nervenkranker erleidet: Er wird mit Fesseln ruhiggestellt, Peitschenhiebe sollen ihm den Teufel austreiben.
Das selbst erlebte Leid inspiriert ihn kurz darauf zu einer Pioniertat: 1540 errichtet Johannes mit erbetteltem Geld ein Hospital für die Armseligen und Verworfenen von Granada. …

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe ­02/2022

Autor: Christoph Renzikowski (KNA)