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Themen kritisch angesprochen

Würzburger Diözesanrat zu Bistumsreform und Weltsynode

Würzburg - In Würzburg hat am Wochenende das höchste Laiengremium der Katholiken des Bistums getagt. Bei der Herbstvollversammlung des Diözesanrats wurden sowohl die diözesane Strukturreform als auch die vom Papst angestoßene Weltsynode kritisch thematisiert. So sagte Bischof Franz Jung zur Strukturreform: „Die Rückmeldungen, die mich erreichen, sind zweigeteilt. Für die einen ändert sich zu schnell zu viel. Andere wiederum monieren: Es geht nix vorwärts.“
Jungs Pressestelle führte aus: In einigen Pastoralen Räumen seien die ehrenamtlich engagierten Katholiken selbstverständlich in der Steuerungsgruppe eingebunden, die das kirchliche Leben in diesen Einheiten neu organisiere. Die Priester teilten sich dort die Hirtensorge solidarisch. In anderen Pastoralen Räumen wiederum seien die Laien nur eingeschränkt oder gar nicht beteiligt und die Priester nur bedingt bereit, sich auf das neue Leitungsmodell einzulassen. Der Diözesanrats-Vorsitzende Michael Wolf mahnte in diesem Zusammenhang an, die Ehrenamtlichen nicht zu vergessen. „An ihnen wird es hängen, ob die neuen Strukturen funktionieren.“
Bischof Jung hatte sein Bistum vor einem Jahr umstrukturiert. Dabei wurden in 40 sogenannten Pastoralen Räume die etwa 600 Pfarreien der Diözese zusammengefasst, ohne diese aufzulösen. Dadurch sollte laut Jung der Blick über die Kirchengemeinden hinaus geweitet werden.
Darüber hinaus kritisierte der Diözesanrats-Vorsitzende Wolf bei der Zusammenkunft den vom Papst angestoßenen Synodalen Prozess für die Weltkirche. Der von Rom vorgegebene enge Zeitplan, der eine Arbeit vor Ort auf nur drei Monate begrenze, mache eine umfassende Einbindung des Kirchenvolks so gut wie unmöglich, sagte Wolf. Dennoch stehe den Gläubigen ein Nichtteilnehmen schlecht zu Gesicht. „Wie, wenn nicht auf diese Weise, können wir unsere Wünsche nach Rom tragen?“, so Wolf.
Franziskus hatte den Synodalen Prozess vor einer Woche in Rom eröffnet. 2023 ist in Rom eine weltweite Bischofssynode geplant, die über die gesammelten Themen berät und Reformvorschläge an den Papst formuliert.
Ferner gab es bei der Konferenz in Würzburg Informationen zum laufenden diözesanen Programm „Gemeinsam Kirche sein - Pastoral der Zukunft“. So äußerte sich Pastoralreferent Christoph Gawronski vom Referat Gemeindeentwicklung und Pastorale Konzeption zum Thema Verwaltung. Man ziele unter anderem darauf ab, in jedem der neun zum 1. Oktober auf Landkreisebene errichteten Dekanate einen Verwaltungsreferenten zu installieren. Dieser solle vor allem die Kirchenverwaltungen unterstützen.
Bezüglich der Pfarrbüros habe Generalvikar Jürgen Vorndran vorgegeben, dass es durch den Wechsel der Zuteilungsebene nicht zu Kürzungen kommen solle. Im Pastoralen Raum sehe das derzeitige Konzept neben einem zentralen Koordinierungsbüro weitere Pfarrbüros als Außenstellen sowie „mobile Kontaktpunkte“ etwa in Kindergärten vor, wo stundenweise ein Ansprechpartner mit Laptop sitze.

 

Autor: KNA