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Sonderzeichen werden abgelehnt

Zeitung: Frauenministerin Lambrecht gegen Gendersternchen

Osnabrück - Frauenministerin Christine Lambrecht (SPD) spricht sich einem Zeitungsbericht zufolge dafür aus, dass Ministerien und Bundesbehörden auf das Gendersternchen verzichten. Sonderzeichen als Wortbestandteile in der offiziellen Kommunikation seien „nicht zu verwenden“, heißt es laut „Neuer Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch) in einer Empfehlung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zur geschlechtergerechten Sprache in der Bundesverwaltung.
Neben dem Gendersternchen sollen demnach auch der Binnendoppelpunkt, der Binnenunterstrich, das große Binnen-I oder das Trema aus der offiziellen Kommunikation verschwinden. Verwiesen werde auf die Auffassung des Deutschen Rechtschreiberates, wonach die Verwendung der Sonderzeichen derzeit rechtswidrig sei und nicht sichergestellt sei, dass solche Schreibweisen allgemein verständlich seien.
Das auf den 16. September datierte Schreiben richtet sich an die Bundesverwaltung einschließlich Kanzleramt und Ministerien, aber auch an Bundesgerichte und Stiftungen des Öffentlichen Rechts des Bundes, wie die Zeitung meldet. Der Bundestag als Gesetzgeber oder der Bundespräsident gehören nicht zu den Adressaten.
Während Sonderzeichen abgelehnt würden, empfehle das Frauenministerium ausdrücklich, das generische Maskulinum zu vermeiden, wenn auch eine weibliche Form existiere, wie bei „Kunde“ und „Kundin“. Ausgenommen werden dem Bericht zufolge nur juristische oder abstrakte Personen wie „Arbeitgeber“.
Für zusammengesetzte Wörter wiederum wird laut der Zeitung ein „pragmatischer Umgang“ angeregt. So sei die Verwendung des Begriffs „Ministerpräsidentenkonferenz“ in Ordnung, wobei die Klarstellung bei der Auflösung des Kompositums zu erfolgen habe, etwa als „Konferenz der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder“. Von der abwechselnden Verwendung von männlicher und weiblicher Form werde abgeraten.

 Autor: epd