Afghanistan: Gemeinschaft Sant'Egidio fordert humanitäre Korridore
Berlin - Die internationale Hilfsgemeinschaft Sant'Egidio hat nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan humanitäre Korridore für Menschen auf der Flucht gefordert. In diesem Modell
der staatlichen und nicht-staatlichen Zusammenarbeit könnten gefährdete Geflüchtete auf legalem Weg nach Europa einreisen und würden auf dem Weg der Integration durch verschiedene
Organisationen begleitet, teilte die Gemeinschaft am heutigen Montag mit.
Neben dem Personal, das die internationalen Truppen unterstützt habe, bräuchten auch die Bevölkerung und vor allem Frauen Hilfe, hieß es weiter. Auch die vor Ort bestehenden Einrichtungen von
humanitären Organisationen müssten weiter aktiv bleiben und unterstützt werden, forderte Sant'Egidio. „Die in Afghanistan tätig gewesenen Länder müssen ihrer Verantwortung auch weiter
nachkommen und dürfen das schon zu lange leidende afghanische Volk nicht erneut enttäuschen.“
Sant'Egidio wurde im Februar 1968 in Rom von Andrea Riccardi gegründet. Die Gemeinschaft, die nach eigenen Angaben weltweit rund 60000 Mitglieder in mehr als 70 Ländern hat, engagiert sich
für hilfsbedürftige Menschen, darunter Obdachlose, Behinderte, Flüchtlinge und Aids-Kranke. Sie setzt sich daneben auch für die Förderung von internationaler Zusammenarbeit, Frieden und
Versöhnung unter den Völkern ein.
Autor: epd