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Nachforschungen ohne Ergebnis

Offenbar keine weiteren Vorwürfe gegen „Speckpater“ Werenfried

Königstein - Gegen den im Februar unter den Vorwurf sexualisierter Gewalt geratenen Pater Werenfried van Straaten (1913-2003), den Gründer des Hilfswerks „Kirche in Not“, gibt es offenbar keine weiteren Vorwürfe. Der Geschäftsführende Präsident des katholischen Hilfswerks, Thomas Heine-Geldern, sagte am heutigen Freitag bei einer digitalen Pressekonferenz: „Trotz vieler Nachforschungen auch in anderen Ländern haben wir keine Kenntnis von weiteren Vorwürfen gegen unseren Gründer Pater Werenfried.“
Das Hilfswerk habe „sehr offen und transparent“ auf die Vorwürfe reagiert, sagte Heine-Geldern. Van Straaten, der in der Nachkriegszeit als „Speckpater“ und erfolgreicher Spendensammler berühmt wurde, soll 1973 eine 20-jährige Frau sexuell genötigt haben. Das berichteten die „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“ im Februar. Es sei eine erhebliche Entschädigungssumme bezahlt worden, hieß in dem Artikel.
Heine-Geldern sagte nun, die Arbeit des Hilfswerks sei von den im Februar veröffentlichten Vorwürfen „in keiner Weise“ betroffen. „In den ersten fünf Monaten des Jahres 2021 haben wir sogar eine noch stärkere Unterstützung unserer Wohltäter erfahren als je zuvor.“ Die Spender verstünden, dass die Unterstützung der „leidenden und verfolgten Kirche“ weltweit das Hauptziel von „Kirche in Not“ sei.
Die „überwältigende Mehrheit“ sei damit zufrieden gewesen, „wie wir mit diesen Vorwürfen umgegangen sind und dass wir uns von dem angeblichen Verhalten distanziert haben“, sagte Heine-Geldern. Er äußerte sich am heutigen Freitag bei der Vorstellung des Geschäftsberichts 2020 des in Königstein ansässigen Hilfswerks „Kirche in Not“ International auf Nachfrage zu den Vorwürfen gegen Pater Werenfried.
„Kirche in Not“ sprach im Februar auf seiner Homepage von schweren Vorwürfen, die „zutiefst“ bedauerlich seien. „Die Organisation distanziert sich umfassend von jeder Form des Verhaltens, wie es in dem Artikel Pater van Straaten vorgeworfen wird“, erklärte Heine-Geldern seinerzeit. Er sprach damals vom Vorwurf der sexuellen Nötigung in einem Fall.

 Autor: KNA