Die Zahl der Organspender ist in Bayern in den ersten
Monaten dieses Jahres im Vergleich zu 2020 leicht gestiegen. Das
teilte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) anlässlich des
«Tags der Organspende» (5. Juni) in München mit. Aktuell warteten
aber im Freistaat noch rund 1.300 Menschen auf ein lebenswichtiges
Spenderorgan. Deshalb sei es wichtig, dass sich noch mehr Menschen
für einen Organspende-Ausweis entschieden.
«Wer zu Lebzeiten Klarheit schafft, entlastet in schweren Stunden
seine Angehörigen und rettet Leben», erklärte der Minister. Jeden Tag
stürben in Deutschland bis zu drei Menschen, für die nicht
rechtzeitig ein Spenderorgan zur Verfügung stehe.
Laut Mitteilung gab es in Bayern von Januar bis einschließlich Mai
2021 nach vorläufigen Zahlen der Deutschen Stiftung
Organtransplantation 54 postmortale Organspender. Das seien zwei mehr
als im gleichen Zeitraum 2020. Insgesamt seien im vergangenen Jahr
131 Organspender registriert worden - fünf weniger als 2019 (136).
2018 habe es 128 Organspender gegeben.
Es sei wichtig, dass sich die Menschen bewusst und informiert zur
Organspende entschieden, betonte Holetschek. Mit der Kampagne «Keine
Ausreden. Entscheide dich jetzt!» informiere das Ministerium ganz
gezielt über dieses Thema. Ziel sei es, eine sachliche
Auseinandersetzung anzuregen und die persönliche Entscheidung zur
Organspende zu erleichtern.
Am 1. März 2022 tritt nach den Worten von Holetschek das Gesetz zur
Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende in Kraft.
Dadurch werde erstmals ein bundesweites Online-Register für
Erklärungen zur Organ- und Gewebespende eingerichtet, in dem die
persönliche Entscheidung zur Organspende selbstständig dokumentiert
werden könne. Den Bürgerinnen und Bürgern werde zudem ermöglicht,
eine Erklärung zur Organ- und Gewebespende im Online-Register bei den
Ausweisstellen von Bund und Ländern abzugeben. Auch die Hausärzte
würden intensiver eingebunden.
Autor: KNA