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Breites Bündnis warnt vor Patentierung von Braugerste

Die Beschwerdekammer des Europäischen Patentamtes (EPA)
in München will am 8. Juni eine Entscheidung über ein Patent auf
Braugerste und Bier der Firma Carlsberg (EP2373154) treffen. Diese
werde nicht nur für die Zukunft von Braugerste und Bier wichtig sein,
sondern auch für Verbraucherinnen und Verbraucher, warnte das
internationale Bündnis «Keine Patente auf Saatgut!» am Mittwoch in
München.

Das Patent EP373154 beschreibt demnach Eigenschaften, die den
Brauprozess beschleunigen, die Haltbarkeit des Biers erhöhen und den
Geschmack beeinflussen. Schon seit 20 Jahre melde Carlsberg Patente
auf Gerste und Bier an, obwohl die Veränderungen an der Gerste aus
zufälligen Mutationen stammten. Als Erfindung beansprucht würden
Gerstenpflanzen, deren Ernte und das daraus hergestellte Bier. Mit
diesen Patenten bringe der Konzern Züchter, Gerstenbauer und
Brauereien gleichermaßen in Bedrängnis, so das Bündnis.

«Keine Patente auf Saatgut!» ist nach eigenen Angaben ein
internationaler Zusammenschluss mehrerer Initiativen und seit mehr
als zehn Jahren aktiv. Ziel sei, die zunehmende Monopolisierung der
Grundlagen der Ernährung zu stoppen. Zu den Mitgliedern gehören die
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, die Arche Noah, der
Bund Naturschutz in Bayern, Biorespect, Corporate Europe Observatory,
Danish Seed Savers, Gen-ethisches Netzwerk, IG Nachbau, Kein Patent
auf Leben!, Oxfam, ProSpecieRara, Public Eye, Plataforma Transgenicos
Fora und SWISSAID.

Autor: KNA