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Alternative Formen sind gefragt

Bayerische Sternsinger müssen im Corona-Jahr kreativ sein

München – Die jährliche Sternsinger-Aktion wird in Corona-Zeiten auch in Bayern in anderer Form durchgeführt. Da die kleinen Könige nicht wie sonst üblich von Haustür zu Haustür unterwegs sein können, sind alternative Formen gefragt, um Infektionsgefahren zu vermeiden. Ausnahmsweise dauert die „weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kindern“ außerdem bis 2. Februar 2021. Sie steht unterdem Leitwort: „Segen bringen. Segen sein. Kindern Halt geben - in der Ukraine und weltweit!“ Träger sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).
In der Diözese Augsburg eröffnete Bischof Bertram Meier amDienstag die Aktion. Dabei verriet er, dass er einst als Kind selbst mit dabei gewesen sei. „Ich selber habe angefangen als Sternträger, musste den Königen vorauslaufen. Der Stern war manchmal schwer zu tragen – aber ich hab's gern gemacht.“
Im Bistum Regensburg findet die Eröffnung am heutigen Mittwoch in Bodenmais mit Bischof Rudolf Voderholzer statt. Das Bischöfliche Jugendamt habe mit dem BDKJ und der Fachstelle Weltkirche zuvor kleine Stern-Seifen an die Teilnehmer verschickt, um sie zu motivieren und auf die Hygienemaßnahmen hinzuweisen, heißt es. Im Erzbistum München und Freising geht es am 3. Januar im Münchner Dom los. Den Gottesdienst dort feiert Weihbischof Bernhard Haßlberger.
Auch wenn das Sternsingen unter anderen Bedingungen stattfinden müsse, sei es gerade in Krisenzeiten ein Zeichen der Hoffnung, heißt es im Bistum Regensburg. So lüden viele Pfarreien zu „Sternandachten“ in den Kirchen ein. Weihrauch, Kreide oder Segensaufkleber könnten sich alle mit nach Hause mitnehmen. Andernorts werde der Segen „eingetütet“. Kinder und Jugendliche würden diesen mit einer Grußbotschaft versehen und in Briefkästen einwerfen oder vor Eingangstüren legen. Eine weitere Möglichkeit ist die Videobotschaft, die online verschickt wird oder abgerufen werden kann. In Augsburg wird „Sternsingen in der Cloud“ angeboten.
Im Erzbistum Bamberg eröffnet Erzbischof Ludwig Schick das Dreikönigssingen 2021 am heutigen Mittwoch um 14 Uhr mit einer Wortgottesdienstfeier aus dem Bamberger Dom. Die Sternsingerinnen und Sternsinger kommen in diesem Jahr aber nicht aus dem gesamten Erzbistum nach Bamberg, sondern verfolgen die Feier im Livestream auf dem YouTube Kanal des Erzbistums Bamberg (www.youtube.com/erzbistumbamberg). Nach einer thematischen Einführung zum Partnerland Ukraine startet die Wortgottesfeier um 14.15 Uhr. Neben dem Erzbischof nehmen an ihr der Diözesanvorstand des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und Diözesanjugendpfarrer Norbert Förster teil.
Jedes Jahr rund um das Dreikönigsfest am 6. Januar ziehen Mädchen und Jungen verkleidet als Heilige Drei Könige von Haus zu Haus und sammeln Spenden für ihre Altersgenossen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa. Sie singen Lieder und tragen auf Türen die traditionelle Segensformel „C+M+B“ auf, ergänzt um die jeweilige Jahreszahl. Die Buchstaben stehen für den lateinischen Spruch „Christus mansionem benedicat“, zu deutsch „Christus segne dieses Haus“, außerdem für die Anfangsbuchstaben der legendären Namen der Weisen aus dem Morgenland, nämlich Caspar, Melchior und Balthasar.
Bundesweit kamen zuletzt rund 52,4 Millionen Euro an Spenden zugunsten von Projekten für Kinder zusammen.

Autor: KNA / bbk