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Wirtschaftsweise Schnitzer: Maskenpflicht kann Krankenstand begrenzen

Berlin (epd) - Die Chefin der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, hat Bedenken gegen eine Aufhebung der Maskenpflicht im öffentlichen Nah- und Fernverkehr. Die noch bestehenden Corona-Beschränkungen schränkten die wirtschaftliche Aktivität nicht ein, reduzierten aber die Zahl von Infektionen, nicht nur von Covid-Infektionen, sagte Schnitzer den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch).
Sie argumentierte, der Krankenstand sei aktuell schon überdurchschnittlich hoch: „Eine Aufhebung dieser Beschränkungen könnte den Krankenstand weiter erhöhen, was sich negativ auf die Wirtschaft auswirken würde.“
Äußerungen des Virologen Christian Drosten über ein Ende der Corona-Pandemie hatten eine Debatte über die endgültige Abschaffung der Maskenpflicht und anderer Schutzmaßnahmen ausgelöst. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) erklärte, die letzten Einschränkungen sollten beendet werden. Aus der Unionsfraktion im Bundestag gab es die Forderung nach einer Sonderkonferenz von Bund und Ländern Anfang Januar, bei der die meisten Maßnahmen bundesweit aufgehoben werden sollten.
Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Mittwoch): „Es wäre unverhältnismäßig, die aktuellen Regelungen unverändert bis zum Ablauf des 7. April 2023, an dem sie planmäßig außer Kraft treten sollen, fortgelten zu lassen.“ Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) lehnt ein sofortiges Ende aller Corona-Maßnahmen hingegen ab.