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Selbst der Erzbischof wusste von nichts

Fürth (KNA/buc) – Missbrauch, Zwangsprostitution, Pornografie: Ein katholischer Ruhestandspriester hat in seiner Wohnung in Fürth Jugendliche sexuell missbraucht und sie in seinem Schlafzimmer zum Sex mit Freiern animiert. Mit heimlichen Filmaufnahmen baute er zudem seine pornografische Bibliothek aus. Das Landgericht Nürnberg-Fürth verurteilte den Mann wegen schwerer Zwangsprostitution, sexuellen Missbrauchs und weiterer Taten zu zwei Jahren und acht Monaten Gefängnis. Die Taten ereigneten sich in den Jahren 2019 und 2020.
Der Fall wurde erst jetzt durch einen Zeitungsbericht bekannt und löste breites Entsetzen aus. Auf Unverständnis stößt auch die Kommunikationspolitik des Bamberger Ordinariats: Der damalige Generalvikar Georg Kestel war im Oktober 2020 über die Ermittlungen in Kenntnis gesetzt worden, gab die Information aber nicht an die Verantwortlichen im Dekanat Fürth weiter. Dazu habe er keine Notwendigkeit gesehen, da der Priester bereits in U-Haft und die Seelsorge nicht betroffen gewesen sei, hieß es.
Bei dem Täter handelt es sich um einen heute 58-jährigen Priester aus dem Bistum Regensburg, der nicht vorbestraft war. Er befindet sich seit 2015 im Ruhestand, offiziell aus Gesundheitsgründen. Danach habe er seinen Wohnort frei wählen können, heißt es aus Regensburg. Der Geistliche war laut Gerichtsurteil in einschlägigen homosexuellen Datingforen unterwegs und gab sich dort selbst als junger Mann aus. Er habe so „das Interesse der Jungs“ auf sich lenken, Vertrauen aufbauen und sie dazu bewegen wollen, ihn zu besuchen und Sex mit ihm zu haben.    …

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 49/2022