· 

„Heilende Seelsorge“

Die Teilnehmer des Ottotags diskutierten in Kleingruppen über den Vortrag von Professor Jan Loffeld.      Foto: Christiane Dillig
Die Teilnehmer des Ottotags diskutierten in Kleingruppen über den Vortrag von Professor Jan Loffeld. Foto: Christiane Dillig

Bamberg (cid) – Ein an der Religion ausgerichtetes Leben und religiöse Sinnsuche prägen heute immer weniger Menschen. Dies verändert auch das, wofür Priester stehen. Beim diesjährigen Ottotag der Priester der Erzdiözese stellte Dr. Jan Loffeld, seit 2019 Professor für Praktische Theologie und Religionswissenschaft an der Utrechter Tilburg University, Überlegungen zu Priesterbildern inmitten veränderter Koordinaten an. Ihn leitet die Vorstellung einer „Heilenden Seelsorge“. Priester sollten eine „heilende, heilsame Dimension des Glaubens vermitteln“. Sie könnten heute Menschen zeigen, dass sie durch den Glauben heil werden.
Sich nicht auf die zurückgehende Zahl der Priester und pastoralen Mitarbeiter, auf die „bedrückende“ Zahl der Kirchenaustritte, auf die durch Corona bedingten Einschränkungen im Gemeindeleben zu fixieren, dazu hatte Erzbischof Dr. Ludwig Schick zuvor aufgerufen.
In seiner Predigt in St. Josef im Hain erinnerte er an große Gestalten im kirchlichen Leben. Der heilige Otto sei von der Heilswirksamkeit des Evangeliums überzeugt gewesen und habe dies in schwierigen Zeiten in die Welt hinein getragen. Und er erinnerte an den heiligen Ignatius von Antiochien, der von der Sehnsucht, Jesus Christus ähnlich zu sein, geprägt war. Priester dürften Selbstbewusstsein haben, da sie für den Dienst an den Menschen in der Nachfolge Christi unersetzbar seien. „Lassen wir uns aufzehren für Jesus Christus und seine Liebe zu den Menschen“, sagte Schick.
Der Leiter des Erzbistums blickte auf vieles, was sich seit dem letzten Ottotag vor drei Jahren geändert hat, auf die Bildung der Seelsorgebereiche und die Installierung Leitender Pfarrer, auf Pastoralkonzepte und eine veränderte Ordinariatsstruktur, auf die „große Leistung“, die unter den Einschränkungen der letzten Jahre in den Gemeinden erfolgte. Man müsse sich jedoch mit den Kirchenaustrittszahlen beschäftigen. Schicks Wunsch an die Priester war, über eine „Pastoral des Sammelns“ nachzudenken und der augenblicklichen Situation ein „Trotzdem“ entgegenzusetzen, denn auch Jesus Christus habe immer wieder neu begonnen.
Die Bedingungen, unter denen Pfarrer heute arbeiten und die Veränderungen im Priesterbild skizzierte Professor Loffeld in seinem Referat im Bistumshaus.   …

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 44/2022