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Kirchliches Klimabündnis: Deutschland muss international mehr tun

Berlin (epd) - Ein kirchliches Klimabündnis fordert die Bundesregierung auf, ihren Einsatz in der internationalen Klimapolitik zu verstärken und ihre Klimazusagen des Pariser Abkommens einzuhalten. Das Ökumenische Bündnis Klimagerechtigkeit startete am Donnerstag in Berlin eine Online-Petition, um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Die Klimakrise bedrohe in vielen Teilen der Welt die Existenz von Millionen Menschen, erklärte das Bündnis von mehr als einhundert Landeskirchen, Bistümern und Einrichtungen, darunter das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“. Diejenigen, die am wenigsten zur Erhitzung des Klimas beitrügen, litten am stärksten unter den Folgen.
Anlass des Appells ist der Ökumenische Tag der Schöpfung am 1. September. Bis Anfang Oktober widmen sich viele Kirchen den Themen Klima-, Arten- und Naturschutz. Das Bündnis fordert von der Bundesregierung, die G7-Präsidentschaft zu nutzen und sich bei der nächsten Weltklimakonferenz im November für eine Erhöhung der Klimafinanzierung und einen angemessenen Umgang mit klimabedingten Verlusten und Schäden einzusetzen. Deutschland müsse zudem gemäß seiner Wirtschaftskraft seinen bis 2025 zugesagten Anteil von sechs Milliarden Euro auf acht Milliarden Euro erhöhen.
Zuletzt hatten die G7-Industriestaaten bei ihrem Gipfel im bayerischen Elmau vereinbart, mit ärmeren Ländern und mit Schwellenländern auf dem Weg zur Klimaneutralität stärker zusammenzuarbeiten. Deutschland hat in diesem Jahr die G7-Präsidentschaft inne.
Auf dem UN-Klimagipfel in Glasgow im November 2021 hatte bis zuletzt die Frage für Streit gesorgt, wie arme Staaten bei der Bewältigung von klimabedingten Schäden und Verlusten unterstützt werden sollen. Zusätzliches Geld wurde ihnen zur Finanzierung der Anpassung an den Klimawandel in Aussicht gestellt: Die Mittel sollen bis 2025 verdoppelt werden.