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Erfahrungen der Versöhnungsprozesse nutzen

Auschwitz (dbk) – Am Gedenktages des hl. Maximilian Kolbe hat Erzbischof Ludwig Schick dazu aufgerufen, die vielfältigen Erfahrungen der Versöhnungsprozesse in Europa gerade in der derzeitigen Situation zu nutzen, da sie wichtige Lehren bereithielten. Praktische Solidarität mit den Opfern und Wahrhaftigkeit gegenüber dem Geschehen seien unverzichtbare Grundlagen, um in langfristiger Perspektive die Hoffnung auf Versöhnung nähren zu können. Das sagte Erzbischof Schick in seiner Ansprache während der Eucharistiefeier im ehemaligen Konzentrationslager in O´swi¸ecim/Auschwitz. Der Erzbischof nahm dort am 13. Europäischen Workshop zum Umgang mit der gewaltbelasteten Vergangenheit von Auschwitz teil, den die Maximilian-Kolbe-Stiftung jährlich organisiert.
Bischof Joseph-Marie Ndi-Okalla (Balmayo, Kamerun) hob in seinem Vortrag über die Rolle der Kirche in Prozessen der Gewaltüberwindung hervor, wie wichtig die Erinnerung an Leitfiguren wie Edith Stein und Maximilian Kolbe sei. An ihnen lasse sich Maß nehmen und die erforderliche Orientierung gewinnen. Dies sei umso wichtiger als sich auch die Kirche selbst kritisch befragen muss, wie Papst Franziskus es jüngst in Kanada verdeutlicht habe. „Die Tatsache, dass wir hier ungeachtet unserer Unterschiede gemeinsam über den Umgang mit den Folgen der Gewalt sprechen können, ist ein wertvolles Zeichen der Ermutigung“, so Bischof Ndi-Okkalla.
Erzbischof Schick würdigte Maximilian Kolbe als Initiator und Inspirator der deutsch-polnischen Versöhnung: „Nach dem schrecklichen Naziterror in Polen und dem furchtbaren Zweiten Weltkrieg, nach Umsiedlung und Vertreibung war die erste Annäherung zwischen den deutschen und den polnischen Bischöfen auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil die gemeinsame Bitte an Papst Paul VI., Maximilian Kolbe selig zu sprechen, was 1971 geschah.“ Pater Kolbe mahne bis heute, an der erreichten Versöhnung festzuhalten und die Aussöhnung weiterzuführen.    …

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe ­35/2022