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Die Unbegreiflichkeit Gottes aushalten

Hannover (ko) – Der Musiker Heinz Rudolf Kunze ist kein Vorzeige-Christ. Aber er will auch nicht glauben, dass alles Sein nicht mehr ist als „Atom und Molekül“. Und er entdeckt in Gedichten, Musik und Malerei Spuren des Göttlichen.
Im Jahr 2005 bekam Heinz Rudolf Kunze eine besondere Anfrage: Die Organisatoren des Evangelischen Kirchentags in Hannover baten ihn, das Lied zu dem Treffen zu schreiben. Der Sänger zögerte nicht lange.
„Die Aufgabe hat mich gereizt. Es war nicht unbedingt ein inneres Bedürfnis, aber eine berufliche Herausforderung, die ich da gesehen habe: Wie macht man ein gutes Kirchentagslied?“, sagt Kunze. Er schrieb das Stück „Mehr als dies“, in dem er das Motto des Kirchentags aufgriff: „Wenn dein Kind dich morgen fragt …“. In dem Lied sagt er, dass man einem Kind keine Antwort schuldig bleiben solle, wenn es fragt, warum wir auf der Welt sind, wenn es mehr wissen will, wenn es anfängt, sich zu wundern.
Er war zufrieden mit dem Song. „Einigen Leuten in der Kirche war das Lied aber nicht fromm genug, weil es zu weltoffen war und nicht genug Werbung für die evangelische Kirche gemacht hat“, sagt Kunze. Gott wird nicht explizit erwähnt. „Das war mir aber ganz wichtig. Ich wollte, dass jeder Mensch, der irgendwas glaubt, dieses Lied mitsingen kann“, sagt der evangelische Christ.
Mit seinen deutschsprachigen Texten setzt Kunze gerne Impulse – und will manchmal auch provozieren. Er schreibt über Liebe, Glück, Freundschaft, über Flüchtlinge, die Gesellschaft und den Zeitgeist. Seinen größten Erfolg feierte Kunze 1985 mit dem Lied „Dein ist mein ganzes Herz“. Ab Ende April geht der 65-Jährige, der in Bissendorf in der Nähe von Hannover lebt, mit seinem Album „Der Wahrheit die Ehre“ auf Deutschlandtournee.   …

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe ­17/2022