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Nicht alles braucht Zustimmung aus Rom

Frankfurt (KNA) – Bei der Versammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt wurden Beschlüsse zu Reformen in der Kirche gefasst. Manches davon kann bald realisiert werden, anderes steht erst am Anfang.
„Gut Ding will Weile haben“, heißt es in einem Sprichwort – und das gilt auch für die Reformen des Synodalen Wegs. Immerhin drei Texte hat die Versammlung bereits in Zweiter Lesung und damit abschließend beraten und beschlossen, mit der satzungsgemäß zusätzlich erforderlichen Zweidrittel-Mehrheit der Bischöfe.
Der erste und grundsätzlichste, der sogenannte Orientierungstext, ist ein rein theologisches Papier, das aber Konsequenzen für alle anderen Reformideen hat. Denn es geht darum, aus welchen Quellen die Kirche ihre Glaubenswahrheiten schöpft. Und da kommen jetzt zu den bekannten Quellen Bibel, Tradition und Lehramt weitere hinzu: die theologische Wissenschaft, die „Zeichen der Zeit“ und der „Glaubenssinn des Volkes Gottes“.
Quellenregister
Vermutlich wäre eine solche Öffnung des kirchlichen Quellenregisters noch vor wenigen Jahren von der Glaubenskongregation abgeschmettert worden – doch derzeit ist aus Rom kein Veto zu diesem Vorstoß zu erwarten. Ähnliches gilt für einen zweiten Grundlagentext zum Thema Macht in der Kirche. Er stellt die überlieferte Hierarchie („Heilige Machtordnung“) zwar nicht komplett infrage, räumt aber den Laien Mitspracherechte ein. Die Prinzipien des demokratischen Rechtsstaats sollen nun Maßstab für die Kirche sein – ohne dass die Kirche selbst zu einer Mehrheits-Demokratie umgebaut wird. Sie soll vielmehr eine „synodal verfasste“ Institution werden. Dies dürfte auch den Segen von Papst Franziskus bekommen, auf den der Text sich ausdrücklich beruft. …

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe ­08/2022