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Stoiber: Zögerliches Handeln gegen Missbrauch macht fassungslos

 

Passau (KNA) - Der frühere bayerische Ministerpräsident und ehemalige CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber sieht die katholische Kirche angesichts der Missbrauchsfälle in einer ihrer größten Krisen. „Man steht fassungslos vor dem Umstand, wie wenig das angerichtete menschliche Leid von der Kirche registriert und wie wenig gehandelt worden ist. Das ist für mich das Erschütterndste“, sagte Stoiber der „Passauer Neuen Presse“ (Freitag).
Diskussionen, ob die beiden Unionsparteien das „C“ überdenken sollten, trat er indes entgegen. Dies sei „eine falsche Diskussion“, sagte Stoiber. „Bei unserem 'C' geht es um die christlichen Werte wie die Freiheit und Würde des Menschen, um soziale Gerechtigkeit“, erklärte der Politiker. Artikel 1 des Grundgesetzes folge „zutiefst dieser christlichen Grundethik“, und darum gehe es auch bei dem „C“ der Parteien: „Nicht darum, dass sich die Kirche an ihre eigenen Werte nicht gehalten hat. Deshalb darf das 'C' bei uns auch nicht zur Disposition stehen.“