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Weihbischof Steinhäuser wird Apostolischer Administrator

Auszeit von Kölner Erzbischof Woelki beginnt am Dienstag

Köln - Mit der „Amtspause“ von Erzbischof Rainer Maria Woelki beginnt am Dienstag eine neue Leitungsphase im Erzbistum Köln. Weihbischof Rolf Steinhäuser übernimmt als Apostolischer Administrator in der Zeit vom 12. Oktober bis zum 1. März 2022 die Verantwortung für das Erzbistum Köln, wie das Erzbistum am heutigen Montag mitteilte. Woelki wird in dieser Zeit eine geistliche Auszeit nehmen. Dies sehe ein Dekret aus Rom vor, das am Dienstag in Köln offiziell veröffentlicht wird, hieß es. Weihbischof Steinhäuser werden mit der Ernennung alle Rechte und Pflichten zur Leitung des Erzbistums übertragen.
Woelki war wegen seines Umgangs mit der Missbrauchskrise im Erzbistum heftiger Kritik ausgesetzt. Im Juni hatten päpstliche Gutachter den Umgang der Bistumsleitung mit Missbrauchsfällen geprüft. Im September teilte der Papst seine Entscheidung zum Verbleib Woelkis im Amt mit, gewährte Woelki aber eine Auszeit.
Der Apostolische Administrator soll neben der ordnungsgemäßen Verwaltung des Erzbistums dafür Sorge tragen, „dass sich die ganze Erzdiözese auf einen inneren Weg der Umkehr, der Versöhnung und Erneuerung begibt“, wie es heißt.
„Genau hier soll ich den Anfang eines Weges setzen, den der Erzbischof nach seiner Rückkehr gemeinsam mit dem Erzbistum fortsetzen soll“, schreibt Steinhäuser in einem Grußwort zum Beginn seines Dienstes. Dieses zweite Ziel sei dem Papst besonders wichtig.
„Wer die Situation im Erzbistum Köln in den vergangenen Monaten miterlebt und miterlitten hat, der spürt: hier liegt die eigentliche Herausforderung, vielleicht sogar die Überforderung aller Beteiligten.“ Umso mehr bitte er die Gläubigen darum, einander zuzuhören, aufeinander zuzugehen und miteinander in Austausch zu kommen.
Das Amt des Generalvikars ruht im genannten Zeitraum. Generalvikar Markus Hofmann wird von Weihbischof Steinhäuser zum „Delegaten des Apostolischen Administrators“ ernannt. Weihbischof Ansgar Puff behält die ihm übertragenen Aufgaben als Bischofsvikar. Weihbischof Dominikus Schwaderlapp wird bis zum 31. Juli 2022 in Afrika seelsorglich wirken.
Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung eines Rechtsgutachtens zum Umgang der Bistumsverantwortlichen mit Fällen sexuellen Missbrauchs hatten die beiden Kölner Weihbischöfe Ansgar Puff und Dominikus Schwaderlapp den Papst um ihren Rücktritt gebeten. In ihren Fällen entschied der Papst, sie im Amt zu belassen.

 Autor: epd