Der Freistaat Bayern unterstützt mit 490.000 Euro aus
dem Entschädigungsfonds die Sanierung des ehemaligen Pfarrhauses in
Sondheim vor der Rhön. Das gab Kunstminister Bernd Sibler (CSU) am
Mittwoch in München bekannt. Seinen Worten zufolge prägt das
stattliche Pfarrhaus am Kirchberg in Sondheim das Ortsbild
entscheidend mit. Es sei mit seinem breit gelagerten, symmetrischen
Fassadenriss mit hohem Mansarddach ein wichtiges Zeugnis
spätbarock-klassizistischer Gestaltungsprinzipien.
Der Bau wurde auf dem Keller des kleineren Vorgängerbaus errichtet,
wie es heißt. Er beherbergte das Pfarrhaus und die Superintendentur,
die südlichste im damaligen Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. Die
großzügigen Grundrisse, historische Raumschalen, Türen und Türstöcke
belegen, dass im Inneren trotz einiger späterer Umbauten große Teile
des Baudenkmals erhalten sind. Im Dach ist ein bleiverglastes Fenster
mit Schiebeoberlicht aus der Bauzeit erhalten, das wohl zusammen mit
Klappläden das historische Erscheinungsbild prägte.
Die Schwerpunkte der Sanierung umfassen laut Mitteilung die
Gesamtinstandsetzung des Tragwerks, die denkmalgerechte Restaurierung
der Fassaden und die Erneuerung der Fenster nach aufgefundenem
historischen Vorbild. Außerdem würden Türen, Böden und Treppen
restauriert und nutzungsbedingte Einbauten und Installationen
hergestellt. Eigentümerin des Baudenkmals ist die
Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Sondheim vor der Rhön. Der
Entschädigungsfonds wird vom Kunstministerium verwaltet und gemeinsam
vom Freistaat und den Kommunen getragen. Die Maßnahme ist mit dem
Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt.
Autor: KNA