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Anlässe für den Widerstand gegen Unrecht gibt es viele

Kardinal Marx würdigt NS-Widerstandskämpferin Sophie Scholl

München -  Der Münchner Erzbischof Reinhard Marx hat die NS-Widerstandskämpferin Sophie Scholl zu deren 100. Geburtstag gewürdigt. Es gebe „sehr gute Gründe, an diese Zeit zu erinnern und dankbar zu sein für den Einsatz der Menschen, die der Übermacht von Gewalt, Unrecht und Krieg widerstanden haben“, sagte Marx in einem Radiobeitrag für die Reihe „Zum Sonntag“ des Bayerischen Rundfunks.
Sophie Scholl wurde am 9. Mai 1921 geboren und gilt als eine der bedeutendsten Frauen im deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Im Februar 1943 wurde sie zusammen mit ihrem Bruder Hans und dessen Kommilitonen Christoph Probst von den Nationalsozialisten verhaftet, in einem Schauprozess verurteilt und am 22. Februar in München hingerichtet.
Kardinal Marx sagte weiter, dass man dankbar über die sieben Jahrzehnte seit dem Zweiten Weltkrieg sein müsse, „in denen wir in unserem Land in Frieden und Freiheit leben dürfen“. Die Anerkennung der Würde des Menschen verpflichte dazu, „jeder menschenverachtenden Rede, jeder populistischen Ideologie, Antisemitismus, Extremismus, Rassismus und falsch verstandenem Nationalismus entschieden entgegenzutreten“. Anlässe für den Widerstand gegen Unrecht gebe es „leider viel zu viele, auch in unseren Tagen“.

Autor: epd