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„Wir müssen alle mithelfen, dass es besser wird“

Katholische Pfarreien im Verbund Kulmbach Stadt und Land sagen fast alle Präsenzgottesdienste ab

Kulmbach – Die katholischen Pfarreien im Verbund Kulmbach Stadt und Land haben für den kommenden Monat fast alle Präsenzgottesdienste abgesagt. Einzige Ausnahmen seien die Feier der Osternacht morgens um 6 Uhr am Sonntag in Thurnau sowie eine Messe um 10.30 Uhr in Neudrossenfeld auf dem Außengelände vor der Kirche, wie es in einer Erklärung des leitenden Pfarrers Hans Roppelt heißt. Auch die Erstkommuniongottesdienste fänden statt, jedoch nur unter Teilnahme der engsten Familienangehörigen. Alternativ übertrage man an den Kar- und Ostertagen Gottesdienste auf Facebook und Youtube.
Roppelt räumt in der Erklärung ein, dass es unterschiedliche Meinungen zu dieser „harten Entscheidung“ gegeben habe. Für Präsenzgottesdienste habe gesprochen, dass Menschen durch sie Kraft schöpften. Außerdem seien die Besucher selbst für sich verantwortlich, niemand sei gezwungen zu kommen. Auch die positiven Erfahrungen mit den Hygienekonzepten und mit Weihnachten hätten dafür gesprochen. Doch im Vergleich dazu sei das Virus durch die sogenannte britische Variante viel aggressiver geworden. Auch Kinder und Jugendliche hätten nun zum Teil schwere Krankheitsverläufe.
Beten sei auch zuhause möglich, es gebe gute Fernsehgottesdienste, heißt es weiter. „Auch mit dem Hinweis auf das Recht der ungehinderten Religionsausübung ist nicht vermittelbar, dass Geschäfte, Gastwirtschaften, Fitnessstudios und vieles andere geschlossen sind, dadurch Menschen vielleicht ihre wirtschaftliche Existenz verlieren und wir Gottesdienste feiern.“
Kulmbach habe eine sehr hohe Sieben-Tage-Inzidenz, zeitweise eine der höchsten in Deutschland. „Das darf uns nicht egal sein. Wir müssen alle mithelfen, dass das besser wird. Vielleicht ist unser Verzicht auf den Gottesdienst ein Beitrag dazu.“ Man wolle auch Vorbild sein.

Autor: KNA