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Beharrlicher Theologe und bescheidener Bischof

Bischofskonferenzvorsitzender Georg Bätzing wird 60 Jahre alt

Limburg - Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, wird am morgigen Dienstag 60 Jahre alt. Am 13. April 1961 im rheinland-pfälzischen Kirchen/Sieg geboren, wuchs er in Niederfischbach im Landkreis Altenkirchen unweit der Limburger Bistumsgrenze auf. Bätzing studierte Katholische Theologie und Philosophie in Trier und Freiburg. 1987 wurde er zum Priester geweiht. Der Trierer Bischof Stephan Ackermann ernannte Bätzing 2012 zum Generalvikar des Bistums Trier, zuvor hatte er dort unter dem heutigen Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, in verschiedenen Positionen gearbeitet. Am 1. Juli 2016 wurde Bätzings Ernennung zum Bischof in Limburg durch den Papst bekanntgegeben, im September wurde er geweiht.
Er ist der Nachfolger von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst, von dem er sich sowohl in geistiger Haltung, als auch im Lebensstil stark unterscheidet. Bätzing zog nicht in die von Tebartz-van Elst mehrfach umgeplante, millionenteure Bischofsresidenz auf dem Limburger Domberg mit Schreiter-Fenstern und frei stehender Badewanne, sondern in eine Wohnung im Schwesternhaus. Heute werden die früheren Wohnräume Tebartz-van Elsts als Teil des Diözesanmuseums genutzt.
Seit März 2020 steht Bätzing an der Spitze der katholischen Deutschen Bischofskonferenz - und nimmt dort die Rolle eines zuhörenden Moderators ein, der aber beharrlich seine eigene theologische Linie vertritt. Er muss Reformkritiker wie den Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki und den Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer mit Reformwilligen wie dem Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode an einem Tisch zusammen halten. Besonnen und äußerlich ruhig reagiert er auch auf wiederholte Störfeuer aus dem Vatikan gegen den katholischen Reformdialog zwischen Bischöfen und Laien, dem Synodalen Weg.
Bätzing hält am Reformprozess fest. Auf das Nein des Vatikans zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare reagierte das Bistum Limburg mit einer Solidaritätsbekundung auf seiner Facebook-Seite. Die Ökumene liegt ihm am Herzen. Der Vatikan intervenierte gegen das theologische Papier zur eucharistischen Gastfreundschaft des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen, dessen katholischer bischöflicher Vorsitzender er ist. Auch das will Bätzing nicht so stehenlassen. Eine Rom-Reise ist bereits geplant.
Seinen 60. Geburtstag lässt der Bischof nicht nur wegen der Corona-Pandemie ruhig angehen. Der Bischof möchte kein Aufheben um seine Person, ließ die Pressestelle bereits im März ausrichten.

Autor: epd