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Mehr Sicherheit für Angestellte und Eltern

Mit einem von Pfarrer Sebastian Schiller zelebrierten Gottesdienst in Stegaurach wurde die Zusammengehörigkeit der neuen Kolleginnen und Kollegen hervorgehoben. Foto: privat
Mit einem von Pfarrer Sebastian Schiller zelebrierten Gottesdienst in Stegaurach wurde die Zusammengehörigkeit der neuen Kolleginnen und Kollegen hervorgehoben. Foto: privat

Stegaurach (kem) – Pfarrer Sebastian Schiller ist erst seit September vergangenen Jahres der Leitende Pfarrer im Seelsorgebereich Main-Aurach. Dennoch leistete der Geistliche in den vergangenen Wochen viele wichtige Unterschriften. Denn zum Jahreswechsel wechselten auch knapp 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den kirchlichen Kindergärten und Kinderkrippen im Seelsorgebereich formell den Arbeitgeber. Alle Beschäftigen und alle Betriebsträgerschaften gingen auf die Gesamtkirchengemeinde (GKG) Main-Aurach über. „Mit einem Mal waren wir ein mittelständisches Unternehmen“, sagt Silke Niklaus. Sie ist Geschäftsführerin der Kindertagesstätten im Seelsorgebereich. Sie bereitete gemeinsam mit Verwaltungsleiterin Michaela Kaiser diesen Schritt seit knapp zwei Jahren akribisch vor.

 

Bis vor Kurzem war jeder kirchliche Kindergarten von Stegaurach bis Viereth selbstständig. „Der Schritt zur gemeinsamen Verwaltung bietet aber eine Menge Vorteile“, weiß Silke Niklaus. Ein größerer Arbeitgeber biete die Beschäftigten zum einen mehr Sicherheit, zum anderen auch bessere Entwicklungsmöglichkeiten. Darüber hinaus stärke das gemeinsame Auftreten auch die Position gegenüber dritten Parteien. „Wir können bei Material, das wir brauchen nun größere Mengen bestellen und somit bessere Konditionen aushandeln. Außerdem können wir Dienstleister besser koordinieren“, erklärt die Geschäftsführerin. Kindertagesstätten unterliegen vielen strengen Regelungen – von der Baumprüfung bis hin zur Spielplatzabnahme – auch hier könne ein größeres Unternehmen besser im Markt agieren. 

 

Kein Nachteil fürs Personal

 

Am wichtigsten war Silke Niklaus und Michaela Kaiser allerdings, dass den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der verschiedenen Einrichtungen keinerlei Nachteil entsteht. „Wir haben von Anfang an offen und umfassend kommuniziert“, so Niklaus, die sich darüber freute, dass der Betriebsübergang von allen positiv aufgenommen wurde. Auch das „Schreckgespenst Personalkarussell“ wurde schnell beseitigt. „Wir wollen auf keinem Fall, dass nun wild zwischen den Einrichtungen Mitarbeiterinnen hin- und hergeschoben werden“, so Niklaus. Es soll in den einzelnen Kindergärten so weitergehen wie bisher. „In diesem Job geht es auch um Vertrauen. Immerhin arbeiten wir mit Kindern.“

 

Trotzdem entspannt die neue Situation auch in der eher engen finanziellen und Personalsituation, in der sich alle Kindertagesstätten befinden, enorm. Durch das größere Unternehmen könne dennoch bei langer Krankheit einer Mitarbeiterin schnell für Ersatz gesorgt werden. „Und wir können unseren Angestellten auch Fortbildungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten anbieten. Wer eine Gruppenleitung übernehmen möchte findet so vielleicht eine Stelle im eigenen Betrieb. Früher wären diese Menschen schneller weg gewesen“, erklärt Michaela Kaiser.

 

Um das Zusammengehörigkeitsgefühl weiter zu stärken, fand in der vergangenen Woche ein gemeinsamer Gottesdienst für alle neuen Mitarbeitenden der GKG statt. „Wir stellen hier das Gemeinsame, das Zusammenwachsen in den Mittelpunkt“; erklärt Pfarrer Schiller, der sich freut, dass bereits alle Weichen gestellt waren und die Kindertagesstätten in seinem Seelsorgebereich nun stabil in die Zukunft gehen können. „Dabei geht es ja nicht nur um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch den Eltern bieten wir mit der GKG mehr Sicherheit.“ Sicherheit, dass der Kindergartenplatz auch in Zukunft bestehen bleibt; Sicherheit, dass bei Krankheit eines Erziehers keine Buchungszeiten gekürzt werden müssen; Sicherheit, dass sich auch weiter genug qualifiziertes Personal um den Nachwuchs kümmert. 

 

Dafür wurde auch frühzeitig mit den Elternbeiräten gut kommuniziert. Und dafür mussten viele weitere Unterschriften geleistet werden. Denn die über 800 Kinder, die einen Betreuungsplatz im Seelsorgebereich haben, bekamen alle einen neuen Vertrag. Viel zu schreiben also zu Jahresbeginn für die Verantwortlichen in der Main-Auracher GKG.