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Özdemir beklagt Wissenslücken zum Holocaust bei jungen Menschen

Berlin (KNA) – Bundesbildungsminister Cem Özdemir (Grüne) beklagt große Wissenslücken vieler junger Menschen über die Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust. Zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZs Auschwitz am Montag sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): "Es darf nicht sein, dass mehr als jeder zehnte Deutsche im Alter zwischen 18 und 29 Jahren den Begriff Holocaust noch nie gehört hat, und dass 40 Prozent nicht wissen, dass sechs Millionen Jüdinnen und Juden während des Holocausts getötet wurden."

 

Man dürfe niemals zulassen, dass die Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands in Vergessen geraten, fügte er hinzu: "Allen Relativierungsversuchen haben sich Demokratinnen und Demokraten entgegenzustellen. Das ist unsere Verantwortung. Das ist eine fortwährende Aufgabe - auch in unseren Schulen und Hochschulen."

 

Einzigartigkeit der Schoah

 

Das Verständnis der Einzigartigkeit der Schoah gehöre zur DNA der Bundesrepublik, so Özdemir weiter. Bildung und Forschung leisteten einen wesentlichen Beitrag, dass die Erinnerung an die dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte wach bleibe und so etwas nie wieder geschehe.

 

Eine Umfrage im Auftrag der Jewish Claims Conference hatte kürzlich ergeben, dass fast 40 Prozent der Befragten zwischen 18 und 29 Jahren in Deutschland keine korrekten historischen Angaben zur NS-Zeit machen konnten - etwa, dass bis zu sechs Millionen Juden ermordet wurden. Jeder zehnte Erwachsene kennt demnach die Begriffe Holocaust oder Schoah nicht.