
Bamberg (cga) – Der Jahresbeginn ist für viele Menschen die Zeit, in der die Rechnungen ins Haus flattern: Heizung, Wasser, Strom. Manchmal werden ein paar Euro erstattet, oft aber muss nachgezahlt werden. Bei den Energiekosten lohnt es sich daher genau hinzuschauen. Denn eine Photovoltaikanlage auf dem Dach ist zwar erst einmal eine Investition, kann aber langfristig den Geldbeutel entlasten. In den beiden Jugendbildungshäusern Burg Feuerstein und Knock wird mit Photovoltaikanlagen Strom erzeugt, ebenso im Bildungshaus der Franziskaner Minoriten im Kloster Schwarzenberg. Ein Teil des Warmwassers wird hier zudem mit Solarenergie erzeugt. Im Caritas-Pirckheimer-Haus (CPH) in Nürnberg wurde eine Photovoltaikanlage geprüft, aber nicht umgesetzt. Laut dem kaufmännischen Leiter des CPH, Stefan Geitner, wäre eine Photovoltaikanlage zwar wirtschaftlich zu überlegen. Das Erzbistum Bamberg habe jedoch die „Umsetzung erstmal abgelehnt“. Auf dem Dach des CPH befindet sich eine Solarthermieanlage für die Warmwasseraufbereitung.
Keine Photovoltaikanlagen befinden sich auf den Dächern der Bildungshäuser Vierzehnheiligen und des Bistumshauses St. Otto. In Bamberg ist dies aus „Denkmalschutzgründen“ nicht möglich.
In den Innenräumen
Mit Ausnahme der Bildungshäuser Vierzehnheiligen verwenden alle kirchlichen Bildungshäuser ökologische Reinigungs- und Waschmittel, beziehungsweise zumindest teilweise (Kloster Schwarzenberg).
Bei der Beleuchtung in den Häusern zeichnet sich ein sehr differenziertes Bild. Im Bamberger Bistumshaus St. Otto ist laut Geschäftsführer Andreas Kroll die Umrüstung der Beleuchtung auf LED geplant. Allerdings sei auch die Notbeleuchtung ins Lampensystem integriert und dies müsse bei einer Umstellung bedacht werden. Komplett umgestellt auf LED haben inzwischen die Bildungshäuser Vierzehnheiligen.
Im Nürnberger CPH ist ein Großteil der Lampen bereits mit LED-Technik ausgestattet. Allerdings werde im großen Saal des CPH gerade die Umrüstung geprüft. Die Gästezimmer in der Akademie stehen vor einer grundlegenden Renovierung und dann soll auch dort LED-Technik verwendet werden. „Fast komplett LED“ verwendet das Bildungshaus Kloster Schwarzenberg.
Eine ähnliche Auskunft kommt von Kathrin Ritter vom Jugendhaus Knock und von Nicole Garos von den Bildungshäuser Vierzehnheiligen. In Teuschnitz werden aktuell meist noch Energiesparlampen verwendet, in vielen Bereichen erfolge die Umstellung aktuell auf LED. Und in Vierzehnheiligen wurden inzwischen vollständig umgerüstet. Auf Burg Feuerstein wird LED „entsprechend den Möglichkeiten“ verwendet.
Die Energieträger
Im Kloster Schwarzberg, im Bistumshaus St. Otto und in den Bildungshäusern Vierzehnheiligen wird mit Gas geheizt. In Vierzehnheiligen wurden nun aber zwei neue Heizkessel in Betrieb genommen, die den Ressourcenverbrauch um 25 Prozent reduzieren soll. Das CPH in Nürnberg ist an das dortige Fernwärmenetz angeschlossen. Das Jugendhaus Knock bezieht seine Energie aus zwei Wärmepumpen, bei Spitzenzeiten mit Gas ergänzt. Die notwendige Energie auf Burg Feuerstein wird nach Angaben von Bildungsreferent Joannis Platis mit einem Biomasseheizkraftwerk hergestellt. Das Holz dazu kommt zum Teil aus dem eigenen Forstbetrieb.
Von den sechs kirchlichen Bildungshäusern geben nur das Kloster Schwarzenberg, das CPH und der Knock an, dass Dämmmaßnahmen an den Gebäuden vorgenommen wurden. Beim CPH in Nürnberg allerdings zunächst in „Teilbereichen“. Eine weitere Maßnahme stehe hier an, man befinde sich aktuell in der Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde. Allerdings sei diese Dämmung mit erheblichen Kosten verbunden. Die Entscheidung über die Umsetzung dieser Maßnahme liegt laut CPH beim Erzbistum Bamberg.
In Schwarzenberg ist bei den Franziskaner Minoriten aktuell nur das Tagungsgebäude „Franziskushaus“ gedämmt. „Ansonsten ist die Dämmung des Altbaus nur bedingt möglich“, heißt es in der Antwort von Bruder Andreas Murk OFM Conv. Von ähnlichen Problemen berichten bei dieser Frage auch die Bildungshäuser Vierzehnheiligen. „Leider sind die Gebäude in Vierzehnheiligen sehr alt und eine ausreichende Dämmung nach heutigen Standards ist nicht gegeben“, so die Aus kunft von Bildungsreferentin Nicole Garos. Auf Burg Feuerstein verhindert der Denkmalschutz eine bessere Dämmung der Gebäude. Im Jugendhaus Knock besteht eine Fassadendämmung und eine Dämmung der obersten Geschossdecke. Die Fenster sind dreifach verglast.
Öko-Siegel?
Keines der sechs Bildungshäuser, die geantwortet haben, weisen aktuell ein Öko-Siegel aus. In Vierzehnheiligen strebe man bis zum April eine Zertifizierung des Siegels „Green Sign“ an. Im Kloster Schwarzenberg sowie auf Burg Feuerstein gab es früher eine EMAS-Zertifizierung, die aber nicht erneuert wurde, da diese „sehr zeit- und personalintensiv“ sei. Man fühle sich aber diese „grundsätzlichen Anliegen weiterhin verpflichtet“, heißt es aus dem Kloster Schwarzenberg. Die personellen Ressourcen für eine Zertifizierung fehlen ebenfalls im Jugenhaus Knock in Teuschnitz. Und wenn ein Öko-Siegel, dann solle dies nicht nur ein „Feigenblatt“ sein, heißt es aus dem CPH. Aktuell gebe es in diesem Bildungshaus zu diesem Thema keine Nachfragen von Kunden, mittelfristig wird man laut Geitner aber an diesem Thema nicht vorbeikommen.
An- und Abreise
Die Lage der sechs Bildungshäuser ist sehr unterschiedlich. Während das CPH in der Nürnberger Innenstadt liegt, sind andere Bildungshäuser eher idyllisch gelegen. Entsprechend gestaltet sich auch die An- und Abreise höchst unterschiedlich.
Das CPH ist nur fünf Minuten vom Nürnberger Hauptbahnhof entfernt. Dafür sind Parkmöglichkeiten sehr eingeschränkt. Das Bildungshaus Kloster Schwarzenberg bietet an, Gäste vom Bahnhof in Markt Bibart mit einem kostenlosen Bus-Shuttle abzuholen.
Nach Vierzehnheiligen fahren nur „sporadisch“ Busse vom Bahnhof in Lichtenfels. Die Anreise ins Jugendhaus Knock ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich. Zunächst geht es mit dem Zug bis nach Pressig-Rothenkirchen und dann weiter mit dem Bus bis nach Teuschnitz. Auf ein Bus-Angebot vom Bahnhof Ebermannstadt zur Burg Feuerstein sucht man aktuell noch vergeblich. Seit Jahren werde versucht mit der Kommune und dem VGN eine Bus-Verbindung zum Haus zu ermöglichen.
Das Laden von E-Autos ist aktuell nur in Vierzehnheiligen möglich. Auf Burg Feuerstein sind E-Ladesäulen für Autos und Fahrräder geplant, ebenso im CPH – allerdings mit der Einschränkung, dass das Erzbistum Bamberg die finanziellen Mittel dazu bereit stellt. Keine Möglichkeiten von E-Ladesäulen gibt es in den anderen Bildungshäusern. Allerdings ist laut Andreas Kroll vom Bistumshaus St. Otto in Bamberg hier auch bislang kaum eine Nachfrage vorhanden.