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Krumm und hoffnungsvoll

Der liturgische Tanzkreis sorgte für die besondere Atmosphäre. Foto: Brigitte Pich
Der liturgische Tanzkreis sorgte für die besondere Atmosphäre. Foto: Brigitte Pich

Gremsdorf (bp) – Es ist ein Fest, das den Menschen in der Behindertenhilfe der Barmherzigen Brüder Gremsdorf wichtig ist: das Patronatsfest. Um so mehr freute sich Geschäftsführerin Ute Häußer Erzbischof Herwig Gössl wieder zum Fest der Heiligen Familie dabei zu haben. Wie seit bereits zehn Jahren. So feierte Gössl heuer seinen 11. Patronatsgottesdienst in der ehemaligen Klosterkirche und sagte: „Es ist immer eine gute, geschenkte Zeit, die ich hier erleben darf.“

 

Der Oberhirte erinnerte in seiner Predigt daran, dass alles Mögliche in unserem Leben schief gehen kann. Und es sei oft schwierig, das, was krumm daliegt, wieder gerade zu machen. Auch in der Welt laufe vieles schief. 

 

Umsetzung ist schwierig

 

Und obwohl wir wüssten, was nötig ist, um Kriege zu beenden oder Ungerechtigkeiten zu überwinden – es sei schwer, das umzusetzen. 

 

Man könnte verzweifeln. „Viele möchten aufgeben“, ist sich Gössl bewusst und macht gleichzeitig Mut. Denn nicht wir sind es, die die großen Brocken aus dem Weg räumen, die krumme Wege gerade machen können, damit Gott zu uns Menschen kommen kann. Auch wenn das die Erwartung ist. In der Bibel wie heute. Wenn wir uns nur genug anstrengen, .... 

 

Nein. Weihnachten zeige: Gott wartet nicht bis alles in Ordnung ist. Mitten hinein kommt er in all das Krumme und Schiefe der Welt. Gott brauche keine breiten, geraden Straßen. Er selbst bereitet sich einen Weg auf die Menschen zu, die sich finden lassen wollen. „Gott liebt jeden von uns, egal was im Leben alles schief gegangen ist,“ machte Gössl deutlich. Der Glaube daran, schenke uns Hoffnung. „Und dort wo Hoffnung ist, gibt es Zukunft“.

 

In einem Bitt-Dialog während des Gottesdienstes betonten Ute Häußer und Marko Bem, Vorsitzender der Bewohnervertretung, die Notwendigkeit von Hoffnung, Glaube und Zuversicht – gerade auch mit Blick auf das aktuelle politische Geschehen. Denn, so betonten beide: Glaube, Liebe Hoffnung – das ist ein Lebenselixier.

 

Seitens der Barmherzigen Brüder feierten Pater Provinzial Rudolf Knopp und als Co-Zelebrant Pater Thomas Väth den Patronatstag in der Behindertenhilfe gGmbH Mittelfranken in Gremsdorf mit. Unterstützt wurde der Erzbischof auch von Pastoralreferent Peter Jankowetz sowie von Ministrierenden der Einrichtung. Den festlichen Rahmen unterstrich traditionell die Siemens-Healthcare-Concert Band. Die Musiker gestalteten nicht nur den Gottesdienst, sondern luden am Nachmittag wieder zu einem kostenfreien Konzert ins Forum der Barmherzigen Brüder. 

 

Das Patrozinium der einrichtungseigenen Kirche ist für Bewohner und Mitarbeitende ein wichtiger Termin im Jahreskreis, steht doch die Heilige Familie als Vorbild für Zusammenhalt und Nächstenliebe.