Berlin (KNA) – In Deutschland fordert eine große Mehrheit mehr Ausgaben für Kinder und Jugendliche, um Zukunftschancen zu verbessern. Das geht nach Angaben des Deutschen Kinderhilfswerks vom Donnerstag aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage hervor, die die Organisation im Vorfeld der Bundestagswahl in Auftrag gegeben hatte. "Die Belange junger Menschen in Deutschland werden nach wie vor systematisch vernachlässigt. Das stellt unsere Gesellschaft zunehmend vor eine Zerreißprobe", sagte Präsident Thomas Krüger in Berlin.
Demnach befürwortetet eine große Mehrheit mehr finanzielle Mittel für eine chancengerechte Bildung, zur Bekämpfung der Kinderarmut sowie gezielte Mehrausgaben im Bereich der Digitalisierung. Auch sprach sich eine Mehrheit für Investitionen in die öffentliche Infrastruktur sowie in den Klima- und Umweltschutz aus. Ein Vorschlag zur Gegenfinanzierung: Die Besteuerung sehr hoher Einkommen fand den größten Zuspruch. Auch sollte es Einsparungen an anderer Stelle geben.
Kinderrechte ins Grundgesetz
Zu den Erwartungen an die nächste Bundesregierung sagten die Befragten laut Umfrage, vor allem die Situation in Kitas und Schulen müsse sich verbessern. Auch forderten sie die Bekämpfung der Kinderarmut, finanzielle Maßnahmen zur Demokratieförderung sowie die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz.
Nach Einschätzung von Krüger hängt daran auch der Fortbestand der Demokratie: "Unsere Demokratie ist abhängig davon, dass es gelingt, gleichermaßen den Interessen aktueller Generationen als auch zukünftiger Generationen gerecht zu werden. Deshalb braucht es endlich konsequente politische Initiativen und Entscheidungen für eine generationengerechte Politik für Kinder und mit Kindern." Investitionen in Zukunftschancen seien kein Luxus, sondern unerlässliche Maßnahmen zur Sicherung der gesellschaftlichen Zukunft.