Poppenholz (klk) – Der Historiker Siegfried Sesselmann kennt ja nun jedes Haus und alle Familiengeschichten im Stadtsteinacher Land. „Aber ein Kirchlein oder gar einen Friedhof hat es im Ortsteil Poppenholz oberhalb Rugendorf nicht gegeben“, hat er in den Archiven nochmal nachgeforscht. „Vielleicht ist ja mal ein Pfarrer am Dorf vorbeigewandert“, fügt er schmunzelnd hinzu, „mehr kirchliches Leben gab es da aber wirklich nicht“.
Nun muss Sesselmann die Geschichte umschreiben: Poppenholz hat ein eigenes Gotteshaus. Klein, aber für die 26 Einwohner des Weilers gerade groß genug – und selbst gebaut. Dass in den Archiven von einem „Groß-Poppenholz“ nicht die Rede ist, hat Fritz Rösch gewundert, denn sein Vater hatte ihm vor vielen Jahren einmal erzählt, „dass Poppenholz einmal viel größer gewesen sein soll. Auch soll es ein Kirchlein, einen Friedhof und ein Wirtshaus gegeben haben“.
Das hätten jedenfalls die Alten immer mal erzählt. So blieb ihm allerdings die Idee im Gedächtnis, (wieder) eine kleine Kapelle am Dorfrand zu bauen. Konkret wurde sie dann aber erst viel später bei einem Gespräch über Gott und die Welt mit seinem Schwiegersohn.