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Interreligiöse Kalligraphie-Ausstellung in München

München (KNA) - "Einander sehen" heißt eine neue Ausstellung, die vom 16. Mai bis 9. Juni in der ehemaligen Karmeliterkirche München zu sehen ist. Gezeigt werden kalligraphisch gestaltete Texte in arabischer Schrift aus Thora, Neuem Testament und Koran auf Holztafeln, Papier und Glas. Sie sollen zu einer Auseinandersetzung mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den heiligen Texten der drei Religionen Judentum, Christentum und Islam einladen. Das teilte das Erzbistum München und Freising als Ausrichter am Montag mit.

 

Weiteres Element der Schau sind kalligraphisch-bildnerisch umgesetzte Texte großer Dichter und Mystiker wie Goethe, Schiller, Rilke und Mansur al-Halladsch in arabischer Übersetzung und Originalschrift. Sie zeugten von einer langen Geschichte der kulturellen Begegnung von Orient und Okzident, hieß es.

 

"Brücken der Verständigung bauen"

 

Das Erzbistum hat für die Ausstellung sowie das Rahmenprogramm einen jüdischen und einen muslimischen Kooperationspartner gewonnen: die Europäische Janusz-Korczak-Akademie und das Münchner Forum für Islam. Andreas Renz, Referent für Dialog der Religionen im Münchner Ordinariat, äußerte sich erfreut, dass dies trotz der angespannten interreligiösen Situation infolge des Nahostkonflikts gelungen sei. "Ziel ist es, auf der Ebene der Kunst, Poesie und Musik wieder eine Sprache zu finden, die Brücken der Verständigung und Begegnung baut."

 

Die Exponate wurden von Kalligraphie-Künstler Shahid Alam gestaltet. Er wird bei der Ausstellungseröffnung am Donnerstagabend anwesend sein. Die Schau ist bei freiem Eintritt täglich von 12 bis 19 Uhr geöffnet.