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Bayerns Landesausstellung über Herrscher, Bischöfe und Bären

Freising (KNA) – Im Diözesanmuseum Freising ist vom 7. Mai bis 3. November die diesjährige Bayerische Landesausstellung zu Gast. Unter dem Titel "Tassilo, Korbinian und der Bär" entführt sie die Besucherinnen und Besucher ins frühe Mittelalter. Es ist die Zeit, da Missionare das Christentum nach Bayern brachten, Herrscher um ihre Vormachtstellung kämpften und dabei auch auf wertvolle Preziosen setzten. Thematisiert werden der Zweikampf zwischen Tassilo und Karl sowie das Leben des heiligen Korbinian, des ersten Bischofs von Freising. Der Legende nach zähmte er einen wilden Bären, damit dieser ihn als Packtier nach Rom begleitete.

 

Drei Medienstationen in Form von Bären zeigen Videos, in denen Meister Petz mit der Stimme von Christoph Süß seine Einschätzung zu Natur, Mission und Propaganda aus heutiger Sicht auf humorvolle Weise kundtut. Zu sehen ist auch der berühmte, inzwischen ausgestopfte "Problem"-Bär Bruno (JJ1), der 2006 aus Italien in den Freistaat einwanderte und erschossen wurde. Außerdem werden Gemälde, alte Schriften, Skulpturen und liturgische Gegenstände präsentiert.

 

Tassilo-Kelch als Höhepunkt

 

Höhepunkt der Schau ist der Tassilo-Liutpirc-Kelch, benannt nach dem Herzog und seiner Gattin und von beiden gestiftet. Nach 1.000 Jahren wird er für sechs Wochen, vom 7. Mai bis 16. Juni, erstmals wieder in Bayern präsentiert. Das Exponat ist eine Leihgabe des österreichischen Benediktinerstifts Kremsmünster, für das eine Vitrine aus Panzerglas angeschafft und der Boden des Museums verstärkt wurde, wie der Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte, Richard Loibl, berichtete. Der Kelch gilt als Spitzenstück eines eigenen Kunststils an Tassilos Hof, der auf Tier-Dekor setzte. Per Video werden Details gezeigt.

 

Mitveranstalter ist die Erzdiözese München und Freising, die 2024 ihr 1.300-jähriges Bestehen feiert; 724 soll der Überlieferung nach der christliche Missionsbischof Korbinian nach Freising gekommen sein und das Bistum gegründet haben. Erstmals werden auch die Prunkräume des Dombezirks wie der Fürstengang und die Dombibliothek zu sehen sein.

 

Offiziell eröffnet wird die Schau am 6. Mai mit einem Festakt. Dazu angekündigt haben sich Ministerpräsident Markus Söder und der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx.