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Bayerns Bischöfe rechnen mit weniger Geld für Katholische Uni

München/Eichstätt (KNA) – Bayerns Kirche will der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) künftig weniger Geld geben. An einer Reduzierung des finanziellen Engagements der Freisinger Bischofskonferenz werde kein Weg vorbeiführen, teilte das Katholische Büro in Bayern am Montag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit. Grund dafür seien die sinkenden Kirchensteuereinnahmen. - Das Katholische Büro ist die zentrale Kontaktstelle der Freisinger Bischofskonferenz, also der sieben katholischen Bischöfe Bayerns, zur Landespolitik in München.

 

Büro-Leiter Matthias Belafi erklärte, bereits im Frühjahr habe die Bischofskonferenz für 2024 und 2025 Nullrunden für die KU beschlossen. "Dieser Beschluss ist bei der Vollversammlung der bayerischen Bischöfe Ende November lediglich für das Jahr 2024 für den ganzen Überdiözesanen Fonds Bayern bestätigt und konkretisiert worden." Den Überdiözesanen Fonds (ÜDF) unterhalten Bayerns Bischöfe für Gemeinschaftsaufgaben.

 

Hintergrund von Belafis Ausführungen ist eine Kritik von Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU). Dieser hatte in einem Interview mit dem Ingolstädter "Donaukurier" (Montag) den Bischöfen vorgeworfen, Verabredungen zur künftigen Finanzierung der einzigen katholischen Uni im deutschen Sprachraum platzen gelassen zu haben.

 

Wörtlich sagte er: "Wir sind bereit, die Kirche in erheblichem Umfang zu entlasten - unter der Voraussetzung, dass die Kirche als Trägerin der KU den verbleibenden Betrag weiterhin trägt." Blume ergänzte: "Ich bin enttäuscht, dass der bisherige Pfad der vertrauensvollen Gespräche zur Zukunft der KU nun einseitig verlassen wurde und den bereits verabredeten Eckpunkten die Geschäftsgrundlage entzogen ist." Er wisse um die zurückgehenden Kirchensteuereinnahmen. Doch wenn die Kirche sparen wolle, dann bitte nicht an Inhalten, sondern an Strukturen. "Die Stiftungsverwaltung wäre weitgehend entbehrlich."

 

Belafi versicherte, es gebe keinen Rückzug der Kirche aus der KU, die Hilfen seien aber an die veränderte Finanzkraft der Kirche anzupassen. Aus Sicht der Bischöfe seien die Verhandlungen mit dem Freistaat bisher sehr konstruktiv verlaufen, "auch wenn einige strittige Fragen derzeit noch ausgenommen wurden". Man befinde sich noch mitten in den Gesprächen, von einem einseitigen Verlassen könne kirchlicherseits keine Rede sein.

 

Von der KU hieß es auf KNA-Anfrage zu Belafis Erklärung: Eine Universität brauche langfristige Planungssicherheit. "Bei einem rigiden Sparkurs droht andernfalls, dass die gute Entwicklung der Universität der vergangenen Jahre in Forschung und Lehre in kurzer Zeit zunichtegemacht wird."

 

Anlass für Blumes Kritik waren am Wochenende bekanntgewordene Sparzwänge an der KU. Die Uni muss nächstes Jahr etwa 2,5 Millionen Euro sparen. Hintergrund: Bayerns Bischöfe hatten ihrem ÜDF jüngst eine Nullrunde verordnet. Die für 2024 geplanten Ausgaben wurden beim Stand von 42,5 Millionen Euro eingefroren. Für Zuschussempfänger wie die KU bedeutet das wegen steigender Lohn- und Lebenshaltungskosten de facto Kürzungen. Die KU wird zu 85 Prozent vom Staat und zu 15 Prozent von der Kirche finanziert. 2022 erhielt sie vom Staat 55 Millionen, aus dem ÜDF 21,6 Millionen Euro.