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Caritas warnt vor Klinikinsolvenzen noch vor Weihnachten

 

Berlin (KNA) – So manches Krankenhaus könnte aufgrund der angespannten Finanzlage nach Worten der Caritas noch vor Weihnachten in die Insolvenz gehen könnten. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) solle einen Rettungsplan für eine wohnortnahe Krankenhausinfrastruktur vorlegen, forderte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa am Dienstag in Berlin. Darin schloss sie sich einer entsprechenden Forderung der Länder an.
Eine Reform der Krankenhauslandschaft, wie Lauterbach sie angekündigt habe, sei sinnvoll und notwendig, erklärte Welskop-Deffaa. „Aber wenn die Politik jetzt nicht unverzüglich die akute Finanznot auflöst, wird es für viele Häuser nichts zu reformieren geben, sie werden schlichtweg nicht mehr da sein.“
Wegen der Kostensteigerungen könnten viele Krankenhäuser nicht wirtschaftlich arbeiten. Die wohnortnahe Versorgung sei gefährdet, „wo dem Träger die Puste ausgeht“, betonte die Caritas-Präsidentin. Ein Inflationsausgleich für die Tarifsteigerungen sei nötig. Dazu müssten Bund und Länder eine gemeinsame Lösung finden, verlangte Welskop-Deffaa.
Bereits im Oktober habe man in einer gemeinsamen Stellungnahme mit dem Fachverband Katholischer Krankenhäuser auf die angespannte finanzielle Lage hingewiesen und eine Brückenfinanzierung gefordert, um Schließungen zu verhindern, erklärte die Caritas.
Medien zitierten am Montag eine Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), nach der 43 Prozent der Krankenhäuser die aktuelle wirtschaftliche Situation als schlecht bewerten, 24 Prozent sogar als sehr schlecht. 42 Prozent der Allgemeinkrankenhäuser gaben an, ihr Leistungsangebot in den nächsten sechs Monaten reduzieren zu müssen, etwa indem sie Betten sperren oder Stationen vorübergehend schließen.
In Deutschland gibt es Caritas-Angaben zufolge rund 270 katholische Krankenhäuser mit über 200.000 Mitarbeitenden an 350 Standorten. Dort würden jedes Jahr etwa drei Millionen Patientinnen und Patienten versorgt.