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Evangelische Kirche berät über Handlungsfähigkeit im Glauben

Berlin (KNA) – "Sprache und Handlungsfähigkeit im Glauben" lautet das Schwerpunktthema der diesjährigen Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die vom 12. bis 15. November in Ulm stattfindet. Im Rahmen der Tagung soll auch die sechste Kirchenmitgliedsschaftsuntersuchung der EKD vorgestellt werden. "Eine der wichtigsten Erkenntnisse der Studie ist: Die soziale Reichweite der Kirche ist deutlich größer als ihre religiöse Reichweite", sagte die Präses der Synode, Anna-Nicole Heinrich, am Freitag vor Journalisten in Berlin.

 

Auf der Synode soll die Erstveröffentlichung der zusammen mit der katholischen Kirche erarbeiteten Studie stattfinden. Im November soll es ferner eine Tagung dazu in Berlin geben. "Wir wollen die Studie in die Fläche kommunizieren", sagte Heinrich. "Jeder Kirchenkreis und jede Dekanatssynode sollte damit arbeiten."

 

Vorgestellt werden soll werden der Synode auch das unabhängige Betroffenennetzwerk BENE. Dort sollen sich laut einem Beschluss der Synode Betroffene sexualisierter Gewalt vernetzen können. Es soll Anfang 2024 seinen Betrieb aufnehmen.

 

Wie Heinrich am Freitag ankündigte, wird es zudem einen Bericht des Beteiligungsforums vor der Synode geben: In diesem Gremium arbeiten Missbrausbetroffene mit Vertretern von Kirche und Diakonie zusammen an der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Evangelischen Kirche. "Ich finde, dass das Gremium eine sehr konstruktive Arbeitsweise zeigt", sagte Heinrich, die selbst auch Mitglied des Forums ist.

 

Daneben will sich das evangelische Kirchenparlament auch mit der Situation im Nahen Osten beschäftigen. Bereits vor Beginn der Synode werden Spitzenvertreter der EKD am 9. November an einer Gedenkveranstaltung in Ulm teilnehmen. Ein Grußwort wird von einer Vertreterin des Zentralrats der Juden gesprochen werden. Zudem werde die Situation im Heiligen Land Thema des Fernsehgottesdienstes aus Anlass der Synode sein.

 

Ferner findet während der Tagung eine Nachwahl zum Rat der EKD statt: Wie Heinrich am Freitag mitteilte, ist der bislang einzige Kandidat für die Nachfolge der Juristin Stephanie Springer, die den Dienst der hannoverschen Landeskirche verlässt, der Direktor des Württembergischen Oberkirchenrats, Stefan Werner. Es könnten allerdings auch weitere Kandidaten aus der Mitte der Synode nominiert werden.