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Katholischer Reformdialog auf der Suche nach neuer Finanzierung

Bonn (epd) – Der katholische Reformdialog zwischen Bischöfen und Laien kann nicht weiter aus gemeinsamen Geldern der katholischen Deutschen Bischofskonferenz finanziert werden. Wie die Bischofskonferenz am Dienstag mitteilte, haben sich vier Bischöfe bei gebotener Einstimmigkeit gegen eine weitere Finanzierung des sogenannten Synodalen Wegs ausgesprochen. Nun werde nach einem alternativen Finanzierungsmodell gesucht.

 

Die erste geplante Sitzung des Synodalen Ausschusses, des Nachfolgegremiums des Synodalen Wegs, solle dennoch wie vorgesehen am 10. und 11. November stattfinden, hieß es. Katholische Bischöfe und Laien beraten seit 2019 gemeinsam beim Synodalen Weg über Wege aus der Kirchenkrise.

 

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, zeigte sich erleichtert, dass die erste Sitzung des Synodalen Ausschusses stattfinden könne. Dass vier Bischöfe den weiteren Gang des Reformprozesses nicht mitfinanzieren wollten, könne die Kirche von Reformen nicht abhalten, sagte sie laut Mitteilung. Das ZdK vertritt die katholischen Laien im Reformdialog. 

 

Der Ständige Rat der Bischofskonferenz hatte am Dienstag getagt, darin sind die Diözesanbischöfe der 27 katholischen Bistümer in Deutschland vertreten. Sie entscheiden ebenso über die Verwendung der finanziellen Mittel im Verband der Diözesen Deutschlands. Dieser hatte bislang die Mittel für den Synodalen Weg zur Verfügung gestellt, dies erfordert aber einen einstimmigen Beschluss der 27 Bischöfe. Diese Einstimmigkeit konnte durch das Votum der vier Bischöfe nicht mehr erreicht werden.

 

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer, der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki, der Passauer Bischof Stefan Oster und der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke teilten mit, sie wollten die Einrichtung eines Synodalen Ausschusses nicht mittragen. Sie befürchten eine Polarisierung in der Kirche durch die Reformbeschlüsse des Synodalen Wegs, in denen es unter anderem um Machtkontrolle in den Bistümern, mehr Rechte für Frauen und homosexuelle Menschen geht. Es gehe um "tiefe Fragen der Lehre, vor allem um die Lehre von der Kirche, vom Menschen, von den Sakramenten".

 

Unter den Bischöfen gibt es schon länger Uneinigkeit über den Fortgang des Synodalen Wegs. Schon seit Beginn des Reformdialogs 2019 gab es unter den Bischöfen Kritiker, auch der Vatikan hatte wiederholt Bedenken gegen den Reformdialog geäußert. Im März hatte die letzte Synodalversammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt getagt. Ein zentraler Beschluss sieht ein neues ständiges Gremium zur Beratung zwischen Bischöfen und Laien vor. Der Synodale Ausschuss soll als Übergangsgremium dieses vorbereiten.