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Papst kritisiert Sterbehilfe-Gesetz in Portugal

Vatikanstadt/Bonn (KNA) - Papst Franziskus hat das neue Gesetz zur aktiven Sterbehilfe in Portugal bedauert. Auch aus Deutschland kam deutliche Kritik: Die Deutsche Stiftung Patientenschutz erklärte, Tötung auf Verlangen sei „kein humaner Akt“. „Vielmehr ist Euthanasie die Flucht vor gesellschaftlicher Verantwortung, die Missstände zu beseitigen“, sagte Vorstand Eugen Brysch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Das portugiesische Parlament hatte am Freitag mit deutlicher Mehrheit der Legalisierung von aktiver Sterbehilfe zugestimmt. Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa kündigte an, das Gesetz innerhalb von acht Tagen für gültig zu erklären. Zuvor hatte der praktizierende Katholik zweimal sein Veto gegen das Vorhaben eingelegt. Laut Portugals Verfassung ist der Staatspräsident nach zweimaligem Gebrauch des Vetorechts nun verpflichtet, den Mehrheitsbeschluss des Parlaments zu akzeptieren.
Papst Franziskus äußerte sich am Samstag in einer Ansprache an Mitglieder der in Spanien beheimateten internationalen katholischen Frauengemeinschaft UMOFC: „Ich bin heute am Tag der Marienerscheinungen von Fatima sehr traurig, weil in dem Land, in dem die Jungfrau erschienen ist, ein Gesetz zum Töten in Kraft tritt. Es ist ein weiterer Schritt in der langen Liste der Länder mit Euthanasie.“
Brysch erklärte weiter, Freiheit und Menschenwürde würden „nicht durch organisierte Tötungsangebote gesichert“. Die Gesellschaft müsse dafür sorgen, dass der Lebende Unterstützung erhält, die seine Würde achte. Und wörtlich: “Dort wo Pflege arm macht und alte und kranke Menschen an den Rand gedrückt werden, wird die Achtung vor dem Anderen verletzt. Das ist nicht nur in Portugal so.“