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Medienbericht: Gänswein wird Papstbotschafter in Costa Rica

 Erzbischof Georg Gänswein, Präfekt des Päpstlichen Hauses und ehemaliger Privatsekretär des verstorbenen Papstes Benedikt XVI., bei einem Gottesdienst am 19. März 2023 in der Kirche Santa Maria Consolatrice in Rom. Foto: Paolo Galosi/Romano Siciliani/KNA
Erzbischof Georg Gänswein, Präfekt des Päpstlichen Hauses und ehemaliger Privatsekretär des verstorbenen Papstes Benedikt XVI., bei einem Gottesdienst am 19. März 2023 in der Kirche Santa Maria Consolatrice in Rom. Foto: Paolo Galosi/Romano Siciliani/KNA

Madrid (KNA) – Der langjährige Sekretär von Papst Benedikt XVI., Erzbischof Georg Gänswein, könnte einem Medienbericht zufolge Vatikanbotschafter in Costa Rica werden. Der Heilige Stuhl habe vergangene Woche bei den dortigen Behörden die staatliche Erlaubnis für die Personalie erbeten, berichtet das spanischsprachige Religionsportal "Religion Digital" (Dienstag) unter Berufung auf anonyme kirchliche Quellen. Es sei üblich, dass diese Anfrage nicht beantwortet werde; dies könne der Vatikan dann als Freigabe auffassen. Eine Bestätigung im Vatikan war zunächst nicht zu erhalten.

 

Der 66-Jährige wartet derzeit auf die Zuweisung einer neuen Aufgabe durch Papst Franziskus. Noch vor knapp zwei Wochen hatte Gänswein selbst nach einem Gespräch mit Franziskus erklärt, er kenne das künftige Ziel und seine Aufgabe noch nicht. Derzeit fungiert der Kurienerzbischof noch als Testamentsvollstrecker für Benedikt XVI., der an Silvester 95-jährig gestorben war. Gänsweins kurz darauf erschienenes, autobiografisch geprägtes Buch "Nichts als die Wahrheit" hatte international für Schlagzeilen gesorgt.

 

Das mittelamerikanische Land Costa Rica hat bei gut fünf Millionen Einwohnern einen Katholikenanteil von etwa 50 Prozent. Die Kirche wird auch dort derzeit von Sexualskandalen geplagt. So verurteilte ein Gericht im August 2022 die Kirchenleitung zu einer Entschädigungszahlung an ein Opfer sexuellen Missbrauchs durch einen Geistlichen. Dessen Taten sollen von der Leitung vertuscht worden sein.

 

 

Dennoch gilt Costa Rica laut "Religion Digital" im diplomatischen Umfeld als eine "Nuntiatur der Ruhe". Der bisherige Nuntius, Erzbischof Bruno Musaro, wird im Juni 75 Jahre alt und habe bereits seinen Amtsverzicht angeboten, hieß es. Die Kirche in Costa Rica ist historisch eng mit der einstigen Kolonialmacht Spanien und der Krone von Kastilien verbunden. Das erste Bistum wurde 1531 gegründet. 1850 entstand die Kirchenprovinz Costa Rica.