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Mehr als 600 Gefährder registriert - meist religiöse Extremisten

Bielefeld (KNA) - Die Sicherheitsbehörden stufen nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) aktuell 608 Personen als sogenannte Gefährder ein. Die weitaus meisten davon - 505 Personen - werden dem Bereich der „religiösen Ideologie“ zugeordnet, wie die in Bielefeld erscheinende „Neue Westfälische“ (Donnerstag) berichtet. Von diesen seien laut BKA aktuell 92 in Haft, 203 weitere befinden sich nach Kenntnis der Sicherheitsbehörden im Ausland. 210 Gefährder aus dem Bereich der „religiösen Ideologie“ sind also aktuell in Deutschland und in Freiheit. Über die religiöse Zuordnung der betreffenden Extremisten macht die Zeitung keine Angaben. Die Mehrzahl dürfte allerdings mutmaßlich aus dem Bereich Islamismus stammen.
Zudem zählen die Behörden 72 Gefährder im Bereich des Rechtsextremismus, neun im Bereich des Linksextremismus und 22 im Bereich der „ausländischen Ideologie“.
Neben sogenannten Gefährdern erfassen die Behörden auch sogenannte „relevante Personen“, die beispielsweise schwere politisch motivierte Straftaten unterstützen. Im Spektrum des Rechtsextremismus sind das laut BKA 186 Personen, in der linksextremen Szene 73, im Bereich der religiösen Ideologie 504 und im Feld der ausländischen Ideologie 45.
Terrorismus-Experte Peter Neumann warnte gegenüber der „Neuen Westfälischen“ vor allem vor Einzelgängern. „Die bestehende Gefahr geht vor allem durch Personen aus, die nicht unbedingt von organisierten Gruppen wie dem Islamischen Staat (IS) ausgebildet wurden oder für diesen gekämpft haben, sondern von 'einsamen Wölfen'.“ Man habe in den vergangenen Jahren mehrfach gesehen, dass diese Personen auch in der Lage sind, tödliche Anschläge zu begehen.