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Umfrage: Möglichkeit des digitalen Ehrenamts noch nicht so bekannt

Köln (epd) - Die Möglichkeiten des digitalen Ehrenamts sind nach einer Umfrage in Deutschland fast jedem zweiten Erwachsenen noch nicht bekannt. 46 Prozent der Befragten haben noch nie von der Möglichkeit gehört, sich digital zu engagieren, wie aus dem am Montag veröffentlichten „Malteser Ehrenamtsmonitor“ hervorgeht. Erst drei Prozent der Befragten seien in dem Bereich aktiv und engagierten sich in Bereichen wie etwa der virtuellen Trauerberatung, digitalem Mentoring oder Online-Beratungen. Die Ergebnisse basieren auf einer Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov unter mehr als 2000 Volljährigen aus dem Juli.
Insgesamt halte die Mehrheit der Befragten Ehrenämter weiterhin für wichtig, hieß es. Für zwei Drittel der Menschen in Deutschland (67 Prozent) sei ehrenamtliches Engagement für den sozialen Zusammenhalt sowie bei Naturkatastrophen und Pandemien sogar wichtiger geworden. Die Befragten maßen dem Ehrenamt auch zur Bewältigung der Folgen des demografischen Wandels (53 Prozent) und der Migration (52 Prozent) sowie für die öffentliche Sicherheit (50 Prozent) eine steigende Bedeutung bei.
Dennoch ist die Bereitschaft für ehrenamtliches Engagement laut der Befragung nicht in dem Maße gestiegen wie noch im April 2022, einige Woche nach Beginn des Ukraine-Kriegs. Ein Fünftel der Befragten (21 Prozent) gaben an, dass ihre Bereitschaft für ein Ehrenamt gestiegen sei. Im „Ehrenamtsmonitor“ aus dem April waren es noch 31 Prozent.
Befragt nach eigenen ehrenamtlichen Aktivitäten, erklärte etwas mehr als jeder Dritte (36 Prozent), er wolle spontan über Mithilfe entscheiden, ohne sich langfristig an eine Organisation zu binden. Ein regelmäßiges Engagement bei einer Hilfsorganisation könnten sich den Angaben zufolge acht Prozent vorstellen. Sieben Prozent waren bereits regelmäßig ehrenamtlich für eine Organisation im Einsatz.
Knapp ein Viertel der Befragten (24 Prozent) gab an, sich grundsätzlich vorstellen zu können, sowohl ein Ehrenamt vor Ort als auch ein digitales Ehrenamt auszuüben. Für sechs Prozent sollte es nur das digitale Engagement sein. Auf die Frage nach den konkreten Vorzügen eines digitalen Engagements wurden die zeitliche Flexibilität (37 Prozent), die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu machen (22 Prozent) sowie die Vereinbarkeit mit Beruf oder Studium

(19 Prozent) als größte Vorteile genannt.