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Katholischer CDU-Arbeitskreis auf Bundesebene gefordert

Würzburg/Straußfurt (KNA) - Die Vorsitzende des Katholischen Arbeitskreises der CDU in Thüringen, Claudia Heber, tritt für die Gründung einer solchen Vereinigung auch auf Bundesebene ein. Die Katholikinnen und Katholiken in ihrer Partei sollten „die gleichen Möglichkeiten zum Austausch haben, wie es die evangelischen CDU-Mitglieder schon seit langem kennen“, sagte die Thüringer CDU-Landesmitgliederbeauftragte in einem Interview, das die Zeitung „Die Tagespost“ am Mittwochabend auf ihrer Homepage veröffentlichte.
Der Evangelische Arbeitskreis wurde bereits 1952 auf Bundesebene gegründet, um protestantische Positionen in der damals von katholischen Mitgliedern dominierten Partei zu stärken. Katholische Arbeitskreise gibt es bisher nur in den CDU-Landesverbänden von Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Heber äußerte die Hoffnung, dass die erforderlichen 500 Unterstützerstimmen auf der Mitgliederplattform der CDU erreicht werden, damit sich der CDU-Bundesparteitag am 9. oder 10. September mit einem Antrag auf Gründung eines solchen bundesweiten Arbeitskreises befasst. Dazu müssen die 500 Voten an diesem Donnerstag bis 24 Uhr vorliegen.

Ein solches Forum „an der Nahtstelle zwischen Kirche und Politik“ sei heute auch für die katholischen CDU-Mitglieder notwendig, so Heber.Sie seien „durchaus nicht mehr in der dominierenden Mehrheit“. Vor allem in den ostdeutschen Bundesländern gebe es weniger als 20 Prozent Katholikinnen und Katholiken in der Partei.
Heber betonte, mit der neuen Grundwertecharta, die auf dem kommenden Bundesparteitag verabschiedet werden solle, stelle die CDU ihre Verbundenheit mit den christlichen Werten klar. Zugleich seien aber auch Vereinigungen innerhalb der Partei sinnvoll, die sich für spezielle Interessen bei der Auslegung des „C“ engagieren. Für Katholikinnen und Katholiken gehörten dazu unter anderem die katholische Soziallehre und der Lebensschutz.
Die Straußfurter Kommunalpolitikerin räumte ein, dass viele Katholikinnen und Katholiken „aufgrund der aktuellen Situation auf Distanz zu ihrer Kirche gehen“. Zugleich betonte sie, dass „die Seelsorger vor Ort und ihre Mitarbeiter in den überwiegenden Fällen gute und wichtige Arbeit leisten“. Das brauche Anerkennung und Würdigung durch politische Gremien. „So kann man dann der katholischen Kirche auch aus der Partei heraus den Rücken stärken“, so Heber.