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Erzbistum ist raus, zieht sich aber nicht zurück

Bücherei-Leiterin Christine Weiß und ihr Noch-Vorgesetzter, Ordinariatsrat Christian Kainzbauer-Wütig, in der Bamberger Stadtbücherei.              Foto: Benjamin Kemmer
Bücherei-Leiterin Christine Weiß und ihr Noch-Vorgesetzter, Ordinariatsrat Christian Kainzbauer-Wütig, in der Bamberger Stadtbücherei. Foto: Benjamin Kemmer

Bamberg (kem) – Fast 42 Jahre sind es nun schon, dass die Stadtbücherei Bamberg in gemeinsamer Trägerschaft von Stadt Bamberg und Erzbistum geführt wird. Sie ist damit deutschlandweit die einzige katholische öffentliche Bücherei, die von Bistum und Kommune gemeinschaftlich geleitet wird. Doch aufgrund gesetzlicher Neuregelungen kann die gemeinsame Trägerschaft nicht fortgeführt werden und endet zum Jahreswechsel.
Wie all ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – sei es in den Zweigstellen in St. Heinrich, St. Kunigund und Maria Hilf oder in der Hauptstelle im Deutschen Haus – kennt es Bibliotheks-Leiterin Christine Weiß nicht anders und auch wenn sich für die Angestellten der Stadtbücherei nichts ändern soll, wird es doch ein komisches Gefühl werden. „Wir wechseln den Arbeitgeber. Das wird schon anders werden“, so Weiß. Zwar werden von der Stadt Bamberg alle Verträge übernommen, doch das ist nur die arbeitsrechtliche Seite. „Wir haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich damals explizit für den Arbeitgeber Kirche entschieden hatten, die haben da schon daran zu knabbern.“
Notwendig wurde der Wechsel durch eine 2023 in Kraft tretende neue Umsatzsteuerregelung, wie Christian Kainzbauer-Wütig, als Leiter der „Hauptabteilung III – Außerschulische Bildung“ noch bis Ende des Jahres im Erzbistum verantwortlich für die Stadtbücherei, erklärt. „Bei doppelten Trägerschaften müsste einer der Träger auf seinen Beitrag künftig 19 Prozent Mehrwertsteuer zahlen. Das würde bei den derzeitigen finanziellen Herausforderungen bei Stadt und Kirche den Bestand der Stadtbücherei gefährden.“ Bei vielen der um die 100 Büchereien, die mit kirchlicher Beteiligung im Erzbistum betrieben werden, sei dieser Schritt nun notwendig. Und in den meisten Fällen wird es die Kommune sein, die die Trägerschaft offiziell übernimmt mit der Kirche weiterhin als bewährtem Partner.    …

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe ­32/2022