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Berufung zum Unternehmer

Das Gebetsanliegen von Papst Franziskus für den August überrascht. Wie geht das Gebet zusammen mit seiner harschen Kapitalismuskritik, die in dem viel zitierten Satz gipfelte: „Diese Wirtschaft tötet“?
Wer die Äußerungen des Papstes zu Wirtschaft und Unternehmen genauer liest, bekommt eine differenziertere Sicht. Seine Kritik gilt in erster Linie den großen und transnationalen Unternehmen, die nur auf Gewinnmaximierung ausgerichtet sind, die Arbeiter als bloße Produktionsfaktoren behandeln und obendrein häufig kaum Steuern bezahlen. Ein anderes Thema, auf das er immer wieder zurückkommt, ist die ständig wachsende Ungleichverteilung des Reichtums, die für ihn die wichtigste Ursache aller sozialen Übel und Gewalt ist.
In der Tradition der katholischen Soziallehre fordert der Papst eine Wirtschaft, die im Dienst der Menschenwürde und des Gemeinwohls steht. Er ruft zu einer Rückbesinnung auf den Wert der Arbeit auf, die dem Menschen Würde und Wohlergehen verschafft.
In seinem Apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ von 2014 betonte er: „Solange die Probleme der Armen nicht von der Wurzel her gelöst werden, indem man auf die absolute Autonomie der Märkte und der Finanzspekulation verzichtet und die strukturellen Ursachen der Ungleichverteilung der Einkünfte in Angriff nimmt, werden sich Probleme der Welt nicht lösen.“    …     Fabian Brand (KNA)

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe ­32/2022