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Literarisch-historische Fortbildungsreihe

München (pm) – Der Überfall Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 hat in aller Welt Bestürzung und Entsetzen hervorgerufen. Unzählige Organisationen und Vereinigungen haben ihren Protest gegen diesen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands erklärt und Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine gesetzt. Auch in der literarischen und bibliothekarischen Welt gab und gibt es viele Solidaritäts-Aktionen.
Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur und der Sankt Michaelsbund haben in ihrer fruchtvollen Zusammenarbeit bereits ein Extrablatt für Frieden und gegen Krieg herausgebracht, das eine Sonderempfehlungsliste thematischer Kinder- und Jugendbücher enthält.
Das Themenfeld Krieg und die damit zusammenhängenden geopolitischen Komplexitäten können Kinder jedoch nur mit Hilfe von Erwachsenen erfassen. Daher gilt es, vor allem auch Erwachsene über das Thema bestmöglich zu informieren. Die große Verbreitung von Halbwahrheiten, Fake-News und populistischer Propaganda auch hinsichtlich des Ukrainekonflikts lässt eine fachlich fundierte Einordnung noch dringender erscheinen.
Aus diesem Grund bringen die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur und der Michaelsbund eine literarische Fortbildungsreihe unter dem Motto „WELT l FRIEDEN l LESEN“ auf den Weg. In Online-Lesungen und -Vorträgen kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Geschichts- und Politikwissenschaft sowie Autorinnen und Autoren zu Wort, die den Ukrainekrieg in seinem historischen, geopolitischen Umfeld beleuchten und den Blick auf die globalen Bemühungen um Frieden, auch aus Sicht der Kinder- und Jugendliteratur, weiten.
Dr. Claudia Maria Pecher, Präsidentin der Akademie und Leiterin der Landesfachstelle für Büchereien und Bildung, und Stefan Eß, Geschäftsführender Direktor des Sankt Michaelsbundes, halten fest, dass beide Organisationen mit der Veranstaltungsreihe einen kleinen literarischen Beitrag zur Aufarbeitung des Krieges und für Frieden leisten wollen: „Angesichts der schrecklichen Ereignisse in der Ukraine sind alle aufgerufen, ihr Mögliches zu tun, um Solidarität zu zeigen und für die bittere Notwendigkeit von Frieden zu sensibilisieren. Für uns als literarische und bibliothekarische Akteure war klar, dass wir zur fachlichen, objektiven Einordnung des Kriegs mit Expertinnen und Experten zusammenarbeiten möchten.“
Den Auftakt zur Reihe bildet eine Lesung mit dem Historiker und Publizisten Michael Wolffsohn am heutigen Mittwoch, 16. März, 19 Uhr, zu seinem Buch „Weltfrieden. Ein politischer Entwurf“. Wolffsohn war von 1981 bis 2012 Professor für Neuere Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München und wurde 2018 mit dem Franz-Werfel-
Menschenrechtspreis ausgezeichnet. In seinem Werk „Welt frieden“ legt er eine tiefschürfende Analyse der Konzepte
von Staatlichkeit vor und plädiert er für eine neue Friedenspolitik.
Weitere Lesungen sind derzeit in der Planung. Am 23. März, 19 Uhr, wird die Autorin Kirsten Boie aus ihrem Jugendroman „Heul doch nicht, du lebst ja noch“ lesen. Kirsten Boie ist eine der renommiertesten
deutschen Kinder- und Jugendbuchautorinnen und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem
den Deutschen Jugendliteraturpreis. Ihr Roman handelt von Schuld und Wahrheit, Angst und Wut angesichts der Naziherrschaft unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg.

Detaillierte Informationen zu den Lesungen finden Sie unter:
https://www.michaelsbund.de/buechereien/veranstaltungen/autorenbegegnungen/