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Wertschätzung für Prozesse in verschiedenen Ländern

Bischof Bätzing würdigt Vatikan-Synodal-Dokument als Meilenstein

Bonn - Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat das am heutigen Dienstag vorgestellte Vatikan-Dokument für eine synodale Kirche als Meilenstein gewürdigt. Papst Franziskus setze damit „weiterhin konsequent um, was er unter Synodalität versteht“, erklärte der Limburger Bischof. Er sei dankbar, dass das Dokument nun auch offiziell im Blick auf den weltweiten kirchlichen Prozess ausdrücklich von einem „Synodalen Weg“ spreche und „die schon begonnenen Prozesse in verschiedenen Ländern wertschätzt.“
Das Generalsekretariat der Bischofssynode hat laut „Vatican News“ am Dienstag in Rom das Vorbereitungsdokument „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“ zur kommenden Weltbischofssynode veröffentlicht. Der synodale Prozess soll am 9. und 10. Oktober in Rom und am 17. Oktober in den Teilkirchen eröffnet werden. Der Prozess soll 2023 im Vatikan abgeschlossen werden.
Insgesamt gehe es bei diesem Prozess darum, Synodalität als „Form, als Stil und als Struktur der Kirche durchzudeklinieren“, fügte Bätzing hinzu. Es sei „bemerkenswert, im Text Selbstkritisches im Blick auf Veränderungen und hierarchisch motivierte Verdrängungen der Synodalität innerhalb der Kirchengeschichte zu finden.“ Ausdrücklich werde in dem Dokument für einen „Neustart“ der Kirche aus dem Impuls des Zweiten Vatikanischen Konzils Mitte der 1960er plädiert.
In dem Text sei ein neuer Stil und klarer Willen erkennbar, den Synodalen Weg aus römischer Perspektive nicht „nur durch die Amtsträger, sondern als gesamtes Volk Gottes zu gehen“, betonte Bätzing. Das Dokument lege in überzeugender Weise dar, dass der Stil und die konkreten Formen und Strukturen von Synodalität dem Zeugnis der Heiligen Schrift und der kirchlich geübten Tradition entsprechen.
In Deutschland hat der auf zwei Jahre angelegte Synodale Weg Ende 2019 begonnen. Der Reformprozess wurde von der Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken initiiert. Vier Bereiche stehen im Zentrum: Neben der Rolle der Frau in kirchlichen Ämtern und der katholischen Sexuallehre wird auch über klerikalen Machtmissbrauch und die Zukunft des Priesteramts gesprochen.
„Der Synodale Weg, den Papst Franziskus mit der ganzen Kirche geht, und der Synodale Weg in Deutschland sind zwei Wege, die ein gemeinsames Ziel haben: die Frohe Botschaft des Evangeliums heute unter den ,Zeichen der Zeit' sichtbar und lebbar zu machen“, fügte Bätzing hinzu. Beide Wege ergänzten einander.
In Deutschland findet die nächste große Plenarsitzung des Synodalen Wegs vom 30. September bis 2. Oktober in Frankfurt am Main statt.

Autor: epd