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Pax-Christi-Bundesverband weist Antisemitismusvorwurf zurück

Berlin/Koblenz (KNA) – Der Bundesvorstand der katholischen Friedensbewegung Pax Christi weist Antisemitismusvorwürfe seiner ehemaligen Koblenzer Basisgruppe zurück. "Im Unterschied zu dieser ist die Nahost-Arbeit von Pax Christi eng mit Friedens- und Menschenrechtsgruppen in Israel und Palästina verbunden und orientiert sich konsequent am Völkerrecht und den Menschenrechten", teilte die Deutsche Sektion am Mittwoch in Berlin mit.

 

Die Pax-Christi-Basisgruppe Koblenz hatte vor zwei Monaten ihre Auflösung bekanntgegeben. Zur Begründung hieß es, Positionierungen von Pax Christi in den vergangenen Monaten hätten "das Fass zum Überlaufen gebracht". In der damaligen Erklärung hieß es weiter: "Wieder einmal wird Israel an den Pranger gestellt und für das Leid im Gazastreifen verantwortlich gemacht, ohne die Rolle der Hamas und den weltweit eskalierenden Antisemitismus in den Blick zu

nehmen."

 

Der Pax-Christi-Bundesvorstand weist nun darauf hin, dass Pax Christi Deutschland 2010 eine grundlegende Positionsbestimmung "Ungeteilte Solidarität für einen gerechten Frieden in Nahost" formuliert habe. Darin heißt es: "Es ist eine Solidarität mit den Menschen in Palästina und Israel, die in je unterschiedlicher Weise unter der Situation der Gewalt leiden, und den Menschen, die sich in Friedens- und Menschenrechtsorganisationen für gewaltfreie Konfliktlösungen einsetzen." Gegen diese Position hätten sich damalige Mitglieder aus Koblenz gewehrt und seither zum Teil Mitgliedsbeiträge an Pax Christi zurückgehalten.

 

Kritik am Vorgehen gegen Zivilbevölkerung

 

Angesichts eines "immer schärferen Vorgehens israelischer Regierungen gegen die Lebensmöglichkeiten der palästinensischen Zivilbevölkerung" fordere Pax Christi weiterhin deren Rechte ein, betont der Bundesvorstand. Inzwischen gebe es "über 70.000 tote Menschen in Gaza, wobei niemand weiß, wie viele unter den Trümmern liegen, und es gab eine völlige Zerstörung der zivilen Infrastruktur und der Lebensmöglichkeiten der Menschen".

 

Falsch sei die Behauptung der ehemaligen Koblenzer Gruppe, Pax Christi habe sich auf die Seite der Hamas geschlagen. Legitim sei eine Politik, die sich am Völkerrecht und den Menschenrechten aller orientiere.