Nürnberg (hp) – Ein Besuch beim Frisör, ein Termin beim Zahnarzt oder einfach ein paar Momente für sich selbst: Pflegende Angehörige und ihre Lieben stellt das im Alltag oft vor große Herausforderungen. Wenn Mutter oder Schwiegervater nicht mehr ohne weiteres allein zu Hause bleiben können und es ein ebenso unsichereres Gefühl bereitet, sie zum Beispiel in einem Café alleine zurückzulassen. Für Unterstützung sorgt hier eine begleitete Gästeassistenz unter dem Motto „Pause von Zuhause“ dienstags und donnerstags von 14 bis 17 Uhr in der Cafeteria des Städtischen Treffpunkts im Heilig-Geist-Haus (Hans-Sachs-Platz / Spitalgasse 16).
Zehn bis fünfzehn Personen werden von ihren Angehörigen regelmäßig an den zwei Wochentagen gebracht, der Besitz eines Pflegegrades ist dafür unerheblich. Dann werden Spiele wie „Mensch ärgere dich nicht“ gespielt und gemeinsam Kaffee getrunken. Bei gutem Wetter erweitert sich die Cafeteria in den Kreuzigungshof des Heilig-Geist-Spitals. Für Gäste, die sich zurückziehen möchten, steht ein Ruhebereich zur Verfügung. Immer wieder gibt es spezielle Angebote wie Musik, Lesungen oder Lachyoga.
Notwendiger Rückhalt
„Man braucht diesen Rückhalt“, sagt Gabriele. „Es ist eine Bereicherung für mich, weil ich mich nicht erklären muss.“ In der Anfangszeit konnte ihr Mann noch alleine das Angebot wahrnehmen und sie in die Stadt zum Einkaufen. Doch mit der zunehmenden Demenz ist das nicht mehr möglich. „Jetzt bleibe ich einfach mit dabei“, sagt sie. Dann spielt sie an einem Tisch mit anderen Angehörigen das Kartenspiel Uno, tauscht sich aus, kann sich für einige Zeit ablenken.
