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Mehr als Deko - Mit Kindern über religiöse Symbole sprechen

München (KNA) – Herrnhuter Sterne in fremden Fenstern - solche Alltagsbeobachtungen stoßen laut einer Religionswissenschaftlerin bei Kindern auf Interesse. "Am interessantesten ist es doch, die Pluralität der eigenen Lebenswelt zu entdecken und sein Umfeld besser zu verstehen", sagte Verena Eberhardt in einem am Freitag veröffentlichten Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Auch Kinder sähen religiöse Symbole und Gebäude sowie Menschen, die mit ihrer Kleidung unterschiedliche Botschaften transportierten.

 

"Religion wird kommuniziert, sie ist öffentlich, und diese Symbole nehmen Kinder wahr. Daher ist es wichtig, mit ihnen darüber zu sprechen, in welchen Zusammenhängen die Symbole stehen", sagte Eberhardt, die für ihre Doktorarbeit 147 Produktionen für Kinder aus der Zeit zwischen 1970 und 2020 untersucht hat, in denen Religion eine Rolle spielt.

 

Geschenktipps für Weihnachten

 

Zum nahenden Weihnachtsfest hat die Expertin auch Buchtipps: Das Bilderbuch "All Kinds of Beliefs" der britischen Autorin Emma Damon, das interaktiv gestaltet ist. "Man sieht Kinder, die verschiedene Dinge tun und unterschiedliche Kleidung tragen - und wenn man an Papierlaschen zieht, erscheinen religiöse Symbole. Die Idee, dass man einem Menschen seinen Glauben nicht unbedingt ansieht, ist schön umgesetzt; manche Marker können komplett verschwinden. Es gibt auch Doppelseiten, sodass dasselbe Gesicht mal als Kommunionkind erscheint und mal mit einem Hijab."

 

Das Sachbuch "Religionen" von Myrtle Langley zeige dagegen "unterschiedliche Objekte, die für Menschen religiöse Bedeutung haben - und mehr: Es geht darum, dass Menschen handeln, dass sie Objekte selbst herstellen oder vererben, mit ihnen interagieren." Dies werde der Pluralität der unterschiedlichen Religionen eher gerecht als Aussagen wie: "Juden glauben dies, Christen feiern jenes", betonte die Forscherin. Diese führten eher zu neuen Stereotypen.