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Ukrainische Kirche spricht nach Trump-Plan von großer Angst

Kiew (KNA) – Die Religionsgemeinschaften in der Ukraine haben auf den aktuellen US-Plan für eine Beendigung des russischen Angriffskriegs bisher nicht direkt reagiert. Kiews griechisch-katholischer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk sprach am Sonntag nur allgemein von einer großen Angst in der Ukraine, die durch "äußeren Druck und innere Spannungen in der Gesellschaft" verursacht werde. "Viele sagen, dass dieser Krieg, den wir gerade erleben, sich einer Grenze nähert, vor der wir uns alle fürchten", sagte er bei einem Gottesdienst in der Kiewer Kathedrale.

 

Schewtschuk rief zur nationalen Einheit und Harmonie auf, um gegen "unseren Feind" (Russland) bestehen zu können. In seiner wöchentlichen Videobotschaft verurteilte er am Sonntagabend einen russischen Luftangriff auf die westukrainische Großstadt Ternopil. Bei der Attacke starben vor wenigen Tagen Behördenangaben zufolge 26 Zivilisten. "Was wir in Ternopil gesehen haben, geht weit über den Begriff 'Krieg' hinaus", so das Oberhaupt der mit Rom verbundenen ukrainischen griechisch-katholischen Kirche. Es sei kein Krieg mehr zwischen Streitkräften, sondern "vorsätzlicher Massenmord an der Zivilbevölkerung".

 

US-Präsident Donald Trump hatte der Ukraine einen 28-Punkte-Plan vorgelegt, der Russland weit entgegenkommt. In Genf in der Schweiz berieten Vertreter Washingtons und Kiews am Sonntag über diesen Plan. "Beide Seiten bekräftigten ihre Bereitschaft, weiterhin zusammenzuarbeiten, um einen Frieden zu sichern, der die Sicherheit, Stabilität und den Wiederaufbau der Ukraine gewährleistet", hieß es in einer in der Nacht zu Montag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung des Weißen Hauses in Washington und des Präsidialamts in Kiew.