· 

Vatikan und deutsche Bischöfe beraten über nationales Kirchengremium

Vatikanstadt/Bonn (KNA) – Der Vatikan und die Deutsche Bischofskonferenz haben abermals über ein künftiges nationales Kirchengremium beraten. Bei dem Spitzengespräch sei es um das künftige Statut eines synodalen Gremiums der Kirche in Deutschland gegangen, der sogenannten Synodalkonferenz, heißt es in einer am Mittwochabend zugleich vom Vatikan und der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn veröffentlichten Presseerklärung. Dabei wurden Charakter, Zusammensetzung und Kompetenzen des Gremiums erörtert, wie es hieß. Der Dialog sei "erneut von einer ehrlichen, offenen und konstruktiven Atmosphäre geprägt" gewesen, so die Mitteilung.

 

Mit dem Gespräch sei der Dialog fortgesetzt worden, der beim turnusgemäßen Besuch der deutschen Bischöfe im Vatikan im November 2022 verabredet worden sei, hieß es weiter.

 

Deutsches Reformprojekt will mehr Teilhabe für Laien

 

Die Synodalkonferenz ist eines der vorläufigen Ergebnisse des 2019 begründeten Reformprojekts zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland, Synodalen Weg. Dabei sollen auch neue Formen der Teilhabe von Laien an Entscheidungen gefunden werden.

 

Rom hatte mehrfach darauf hingewiesen, die Kirche in Deutschland sei nicht befugt, ein gemeinsames Leitungsorgan von Laien und Klerikern einzurichten. Knackpunkt des zuvor als "Synodaler Rat" bezeichneten Gremiums war, dass es nach ursprünglicher Planung nicht nur gemeinsam beraten, sondern auch gemeinsam Entscheidungen fällen sollte. Daraufhin wurde aus dem geplanten Synodalen Rat eine Synodale Konferenz oder Synodalkonferenz. Dem Gremium sollen laut Vorschlag Bischöfe, Mitglieder des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) sowie weitere Katholikinnen und Katholiken angehören.

 

Fünf vatikanische Spitzenvertreter

 

An dem Spitzengespräch am Mittwoch nahmen von Seiten der Römischen Kurie vier Kardinäle teil: Glaubenspräfekt Victor Fernández, der päpstliche "Ökumeneminister" Kurt Koch, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, der Präfekt des Dikasteriums für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, Arthur Roche, sowie Erzbischof Filippo Iannone, Präfekt der Vatikanbehörde für die Bischöfe.

 

Die Deutsche Bischofskonferenz war durch ihren Vorsitzenden, Bischof Georg Bätzing (Limburg), Bischof Bertram Meier (Augsburg) und Bischof Franz-Josef Overbeck (Essen) vertreten. Ebenso waren Generalsekretärin Beate Gilles und Pressesprecher Matthias Kopp anwesend. Als Gast nahm an dem Gespräch Bischof Stefan Oster (Passau) teil.